Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Alessandro Manzoni
Die Verlobten (1. Teil: Vom Zustand der Gerechtigkeit)
Vorlage: Die Verlobten (I promessi sposi) (Roman, italienisch)
Übersetzung: J. Monika Walther, Vibeke Peusch
Bearbeitung (Wort): J. Monika Walther, Vibeke Peusch
Komposition: Henrik Albrecht
Technische Realisierung: Gertrudt Melcher, Mechthild Austermann
Regieassistenz: Christine Knecht
Regie: Claudia Johanna Leist
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Michael Evers Alessandro Manzoni Sylvester Groth Renzo Anna Thalbach Lucia Angelika Bartsch Agnese Horst Bollmann Don Abbondio Rosemarie Fendel Perpetua Ernst August Schepmann Pater Christoforo Martin Reinke Don Rodrigo Thomas Thieme Der Graue Rudolf Wessely Antonio Ferrer Hermann Lause Doktor Azzeccagarbugli Axel Milberg Bürgermeister Bernt Hahn Graf Attilio Bernd Kuschmann Stadthauptmann Steffen Laube Tonio Heinz Walther Diener Tom Zahner Bravo 1 Thomas Lang Bravo 2 Viktor Weiss Galdino Lorenzo Liebetanz Menico Gina Schmitz Spielendes Mädchen Elenor Holder Frau 1 Patricia Harrison Frau 2 Gabriele Blum Frau 3 Bert Oberdorfer Wirt 1 Leopold von Verschuer Mann 1 Rainer Homann Mann 2 Hüseyin Michael Cirpici Mann 3 Bruno Winzen Mann 4 Volker Roos Mann 5
"Ich habe Ihnen zu verkündigen, dass Manzonis Roman alles überflügelt, was wir in dieser Art kennen" - so Goethes Urteil nach seiner Lektüre von "I promessi sposi". Erzählt wird die Geschichte von Renzo und Lucía, zweier junger Leute aus einfachen Verhältnissen, die heiraten wollen. Ihre bereits geplante Trauung wird jedoch von einem Feudalherren verhindert, der aufgrund einer Wette die Braut für sich gewinnen will. Dem jungen Paar bleibt nur die Flucht. Lucía sucht Schutz hinter Klostermauern, Renzo schlägt sich durch, über Mailand - wo er in die Wirren des "Brotaufstands" gerät - bis ins ferne Bergamo. Der Feudalherr nimmt die Verfolgung auf, um mit eisernem Willen Lucía gefügig zu machen. Renzo und Lucía müssen erst unzählige Hindernisse, Hungersnot, Pest, Entführung und Bekehrung überwinden, bis ihrem gemeinsamen Glück nichts mehr im Wege steht. Diese private Geschichte der beiden Hauptfiguren führt den Leser auf eine eindrückliche Weise durch die politischen und sozialen Zustände im Herzogtum Mailand unter spanischer Fremdherrschaft. Manzonis Darstellung des einfachen Volkes besticht durch einen unprätentiösen Realismus.
Weitere Informationen
Alessandro Manzoni (1785-1873), in Mailand geboren, ging 1805 nach Paris, agierte als Jakobiner und Antibonapartist und wurde zum gläubigen Katholiken. 1814 kehrte er nach Mailand zurück, wo er bis zu seinen Tode lebte. Manzoni zu Ehren schrieb Verdi sein Requiem, das am ersten Todestag des Dichters uraufgeführt wurde. Sechs Jahre hat Manzoni an "I promessi sposi" geschrieben. Der Tradition des historischen Romans folgend, gibt sich auch Manzoni nur als Herausgeber dieser angeblich in einer Handschrift aus dem 17. Jahrhundert gefundenen Geschichte aus. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern handelt seine Geschichte jedoch von einfachen und analphabetischen Landsleuten in einer Zeit, die alles andere als heroisch war. "I promessi sposi" hat maßgeblich zur Entstehung einer italienischen Literatursprache beigetragen und gilt als Beginn der modernen italienischen Prosa.
Produktions- und Sendedaten
- Westdeutscher Rundfunk 2003
- Erstsendung: 31.03.2003 | WDR 5 | 48'59
Veröffentlichungen
- CD-Edition: Der Audio Verlag 2004
Rezensionen (Auswahl)
- Eva-Maria Lenz: epd medien. Nr. 35. 07.05.2003. S. 34f.