Hörspielbearbeitung, Kriminalhörspiel
Autor/Autorin:
Chester Himes
Die wahrhaft coolen Killer
Vorlage: Heiße Nacht für kühle Killer (Roman, amerikanisch)
Übersetzung: Alex Bischoff
Komposition: Carsten Meyer
Dramaturgie: Uta-Maria Heim
Technische Realisierung: Johanna Fegert, Regine Schneider
Regieassistenz: Nicole Paulsen
Regie: Martin Heindel
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Martin Semmelrogge Erzähler Udo Schenk Grave Digger Jones Engelbert von Nordhausen Coffin Ed Rüdiger Vogler Polizeichef Stefan Merki Sergent Donald Arthur Christian Baumann Martin Boss Christine Davis Ferdinand Dörfler Hubertus Gertzen Sascha Maria Icks Thomas Loibl Jennifer Minetti Linda Olsansky Alfons Rau Effi Rabsilber Michael Stange Andreas Tobias Berthold Toetzke Berth Wesselmann
An der Theke steht ein Mann, ein Weißer. Er ist zur falschen Zeit am falschen Ort; auf eine Messerstecherei folgt eine wilde Flucht. Ein Schuss löst sich, und der Weiße liegt tot auf der Straße. Für die beiden Cops Grave Digger Jones und Coffin Ed ein klarer Fall. Doch dann stellt sich heraus, dass die vermeintliche Tatwaffe nur eine Schreckschusspistole ist. Im Handgemenge verliert Coffin Ed die Nerven und erschießt einen Schwarzen. Er wird vom Dienst suspendiert, und Grave Digger gerät allein zwischen die Fronten. Er löst den Fall mit einer Methode, die in keinem Gesetzbuch vorgesehen ist. Nach "Die Geldmacher von Harlem" ist dies das zweite Hörspiel einer vom SWR produzierten Trilogie nach den Harlem-Romanen von Chester Himes. Teil 1 "Die Geldmacher von Harlem" wurde 2009 gesendet. "Auch nach Jahren wirken seine Bücher noch so hart, beunruhigend und radikal wie am ersten Tag." (Eberhard Falcke, NDR) "Chester Himes ist eine Schlüsselfigur in der Literatur des 20. Jahrhunderts, ein scharfsinniger und wütender Chronist des täglichen Lebens." (Thomas Wörtche) "Rabenschwarz und garantiert nicht p. c. sind die Krimis des Chester Himes, der sein Personal die Lexington Avenue rauf und runter hetzt, dann Richtung 112te Straße und mit hundert Sachen in die 8th Avenue." (Cornelia Zetzsche, Bayerischer Rundfunk) "Die Geschichte ist knallhart und spannend." (Michaela Grom, SWR 1)
Weitere Informationen
Chester Himnes (1909-1984), geboren am 29. Juli in Jefferson City/Missouri, kam 1927 als schwarzer Student an die Ohio STate University, musste das Studium jedoch wegen krimineller Delikte abbrechen. 1928 verübte er einen bewaffneten Raubüberfall und wurde zu zwanzig Jahren Haft verurteilt. Schon im Gefängnis schrieb er Kurzgeschichten, 1936 wurde er vorzeitig entlassen. 1940 zog Chester Himes nach Kalifornien und arbeitete in der Werftindustrie. Seine Erfahrungen in der Arbeitswelt, mit Rassismus, den Gewerkschaften und kommunistischen Aktivitäten schlugen sich in seinen ersten Romanen nieder. Von verschiedenen Seiten erntete er jedoch herbe Kritik. Himes fühlte sich in den USA missverstanden. Seine erste Ehe scheiterte. 1953 ging er nach Frankreich. Er hatte kein Geld, konnte kaum Französisch und bewegte sich unsicher durch die Literaturszene. Marcel Duhamel, der beim französischen Verlag Gallimard die renommierte "série noir" herausgab, überredete Himes 1957 zu seinem "Harlem Zyklus", obwohl Himes Harlem kaum kannte. 1958 gewann "A Rage in Harlem" ("Die Geldmacher von Harlem") als erster Titel eines englischsprachigen Autors den "Grand Prix de la Littérature Policière". Nun wurde Himes in Europa als Kult-Autor gefeiert. In den USA hingegen konnte er sich überhaupt nicht durchsetzen. Nur aus einem einzigen seiner zahlreichen Krimis, "Cotton comes to Harlem", wurde ein (nicht allzu erfolgreicher) Kinofilm. Mit seiner zweiten Frau, die er 1978 heiratete, lebte Chester Himes bis zu seinem Tod 1984 in Spanien.
Produktions- und Sendedaten
- Südwestrundfunk 2010
- Erstsendung: 01.07.2010 | SWR2 | 56'38
Veröffentlichungen
- CD-Edition: Pidax Film- & Hörspielverlag 2023 (Juli)