Hörspielbearbeitung, Mundarthörspiel

Autor/Autorin: Thomas Strittmatter

Der Schwarzwursthammer

Nach dem gleichnamigen Erzählprojekt aus dem Nachlass von Thomas Strittmatter

Vorlage: Der Schwarzwursthammer (Romanfragment)
Bearbeitung (Wort): Almut Tina Schmidt
Technische Realisierung: Nicole Jörg, Matthias Härtenstein
Regieassistenz: Kristina Huch

Regie: Ulrich Lampen

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Dominik HeilbockErzähler, jung
    Wolf-Dietrich SprengerErzähler, alt
    Robert Hunger-BühlerErzähler, alt
    Volkmar StaubGroßvater/Stimmen
    Berthold ToetzkeZiehmle/Stimmen
    Charlotte MüllerSchützenwirtin/Stimmen
    Lisbeth FelderJostin/Stimmen
    Martin SchleySchanzenjost/Stimmen
    Konrad SingerSchützenwirt/Stimmen
    Ullo von PeinenVisconti/Stimmen

Um 1930 im Schwarzwald: Bahnarbeiter sprengen Felsen aus dem Weg und hämmern Tunnelröhren zu Recht. Unter ihnen der Steincapo S., ein entschiedener Nonkonformist, der in dieser Umgebung fremd wirkt auch wenn er nur von der fünfzig Kilometer entfernten Schweizer Grenze stammt. Doch in der archaischen Welt der Schwarzwaldhöfe mit ihren derb-skurrilen Figuren und Geschichten ist jeder ein Fremder, der nicht sein ganzes Leben hier verbracht hat. Selbst die Frau des Bauern, bei dem S. mit seinem Sohn Unterkunft gefunden hat, wird immer wieder daran erinnert, dass sie ursprünglich aus dem Tal stammt. Und als schließlich eine verunstaltete Leiche auftaucht, fragen sich alle: ein Fremder? Etwa ein Chines? Oder doch einer von uns? Der kantige Quadratschädel S., Schwarzwurstexperte und ewiger Steinhammerträger, erkennt die wahre Identität des Toten als Erster.

Weitere Informationen
Thomas Strittmatter (1961-1995) geboren und aufgewachsen in St. Georgen im Schwarzwald, lebte als Maler und Schriftsteller in Karlsruhe, München und Berlin. Seine wichtigsten Werke sind die Theaterstücke "Viehjud Levi" (UA 1983) und "Der Polenweiher" (UA: 1983), die Filmdrehbücher "Winckelmanns Reisen" (UA 1990) und "Auf Wiedersehen Amerika" (UA 1994) sowie der Roman "Raabe Baikal"(Diogenes 1990). Zu seinem 50. Geburtstag am 18.12.2011 sendet der SWR eine Hörspielneuproduktion nach dem Romanfragment "Der Schwarzwursthammer" aus dem Nachlass Strittmatters. Hier zeigt sich Strittmatter als vielversprechender Theater-, Hörspiel- und Romanautor, der allzu vieles nicht mehr hat fertigstellen können. Sein Erzählprojekt "Der Schwarzwursthammer" ist Fragment geblieben. Ein erster Ausschnitt daraus wurde 1984 beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb mit dem Ernst-Willner-Stipendium ausgezeichnet. Jury-Mitglied Marcel Reich-Ranicki zeigte sich damals "ergriffen" von der "eigenständigen herben starken Wirkung" des Textes und seiner "außerordentlichen Plastizität". In die Hörspielfassung des "Schwarzwursthammers" von Almut Tina Schmidt haben neben diesem Ausschnitt zahlreiche bisher unveröffentlichte Passagen aus dem Nachlass Strittmatters Eingang gefunden. Am 18. Dezember 2011 wäre Thomas Strittmatter, der 1995 an einem Herzleiden starb, 50 Jahre alt geworden.

Almut Tina Schmidt, geboren 1971 in Göttingen, lebt als Schriftstellerin in Wien. Sie studierte Germanistik, Politikwissenschaft und Philosophie in Freiburg, arbeitete u. a. als Dramaturgin, Lektorin und Leiterin von Schreibworkshops. Sie schreibt Bücher für Kinder und Erwachsene, Theaterstücke und Hörspiele für verschiedene ARD-Anstalten und wurde u. a. ausgezeichnet mit dem Preis Das Neue Buch 2003. Im Winter 2010/2011 hat sie ihre Dissertation über das Werk Strittmatters abgeschlossen.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Südwestrundfunk 2011
  • Erstsendung: 17.12.2011 | SWR4 | 21:05 Uhr | 44'44

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