Originalhörspiel, Mundarthörspiel
Autor/Autorin:
Paul Hennings
De sanfte Liese
Niederdeutsches Hörspiel
Redaktion: Hermann Lenschau
Technische Realisierung: Werner Münchmeyer, Helga Schmerberg
Regieassistenz: Jutta Zech
Regie: Hermann Lenschau
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Heidi Kabel Marie Hilde Sicks Emmi Ernst Grabbe Wachtmeister
Eine veraltete Milieutheorie verweist das Plattdeutsche immer noch in die Umwelt der Bauern, Fischer und Seeleute, obgleich auch die Großstadt längst in den Themenbereich der niederdeutschen Literatur einbezogen wurde.
Unser Hörspiel bringt ein Zweipersonengespräch, dem das Milieu eines abfallverwertenden "Einmannbetriebes" den Hintergrund liefert. Zwei Lumpensammlerinnen spielen ihre Vergangenheit gegeneinander aus, da für sie in der Gegenwart "nichts mehr drin" ist. Bei aller Gleichartigkeit ihres jetzigen tristen Daseins legt nun die Mobilisierung der Erinnerung zwei grundverschiedene Charaktere frei. Mittels einer Affekthandlung der einen wird eine vermeintliche Schuld der anderen beglichen, wobei das Delikt der "schweren Körperverletzung" als effektiver Tatbestand augenscheinlich ist. Von dem Hörer dieses ungewöhnlichen niederdeutschen Spiels wird vor der Gerichtsverhandlung eine eigene Stellungnahme zu der unausbleiblichen Urteilsfindung erwartet.
Produktions- und Sendedaten
- Norddeutscher Rundfunk 1965
- Erstsendung: 26.03.1965 | NDR 2 | 57'57