Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Hugo von Hofmannsthal

Der Schwierige

Vorlage: Der Schwierige (Schauspiel)
Bearbeitung (Wort): Herbert Brunar
Komposition: Karl Sczuka
Technische Realisierung: Friedrich Wilhelm Schulz

Regie: Herbert Brunar

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Johannes von SpallartHans Karl Graf Bühl
    Otti SchützKrescenz Gräfin Freudenberg, seine Schwester
    Hubert Michael KiurinaStani Graf Freudenberg, deren Sohn
    Elisabeth RaabeHelene Altenwyl, seine Tochter
    Alexander GollingGraf Poldo Altenwyl
    Else PantoAntoinette Hechingen
    Wolfgang von RotbergGraf Ado Hechingen
    Günther GubeBaron Neuhoff
    Rosemarie EurichNanni
    Margot MüllerEdine
    Sigi KüchleHuberta
    Paul DättelLukas, Kammerdiener bei Graf Bühl
    Erich F. ElstnerVinzenz, der neue Diener
    Elfie PeschelAgathe, Kammerjungfer bei Antoinette Hechingen
    Benno SchurrWenzel, Kammerdiener bei Graf Altenwyl
    Walter BornNeugebauer, Sekretär bei Graf Bühl

Die Atmosphäre der altösterreichischen Aristokratie, unmittelbar nach dem ersten Weltkrieg, wird in diesem Lustspiel mit feinen Strichen gezeichnet. Der knapp vierzigjährige Graf Hans Karl Bühl - der "Schwierige" - ist ein Typ, der in der lärmenden Geschichte der letzten Jahrzehnte verschwunden ist. Er ist das Kind einer reifen und späten Kultur. Beim Überschreiten ihres Höhepunkts, in der Gewißheit ihres Endes, bringt sie solche Menschen hervor. In ihnen leuchtet die Schönheit und Eigenart einer Epoche noch einmal auf. Graf Bühl ist ein aus dem Krieg zurückgekehrter Junggeselle. Zu dem leeren und manchmal pompösen Gesellschaftstreiben der alten Monarchie hat er kein rechtes Verhältnis mehr. Zartheit und eine Vornehmheit, die vor allem aus Aufrichtigkeit besteht, führen ihn zu einer etwas wehmütigen, aber völlig unsentimentalen Vereinsamung. Er kann sich anderen nicht mitteilen, denn er fühlt das Falsche, das jede Wahrheit durch ihr bloßes Aussprechen erhält. Wenn er nichts zu sagen braucht, ist er voll Güte. Vorschnelle Vertraulichkeit, die von ihm ein Wort erzwingen will, macht ihn fremd. Da niemand so viel Takt besitzt wie er selbst, ist er am liebsten allein. Er ist zu rücksichtsvoll, um eine Frau abzuschütteln, die er nicht mehr liebt. Überall sieht er nur Schwierigkeiten, und wird dadurch selbst ein "Schwieriger", der keine Entschluß mehr fassen kann. Er liebt ein Mädchen, aber mit soviel Heimlichkeit, daß die Geliebte es kaum ahnt. Und nur ihrem Takt ist es schließlich zu danken, daß Graf Bühl die Schwierigkeiten einer Verlobung auf sich nimmt und so dem Stück einen versöhnlichen Schluß gibt.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Südwestfunk 1950
  • Erstsendung: 11.04.1950 | 66'00

In keiner ARD-Rundfunkanstalt verfügbar

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