Hörspielbearbeitung, Kurzhörspiel
Autor/Autorin:
Hugo von Hofmannsthal
Der Tod des Tizian
Ein dramatisches Fragment
Vorlage: Der Tod des Tizian (Fragment eines Theaterstücks)
Bearbeitung (Wort): Gerhard Prager
Komposition: Erich Schilling
Regie: Robert Vogel
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Egon Clauder Prolog Karl Renar Tizianello Walter Schwarz Desiderio Joachim Engel-Denis Gianino Waldemar Dannenhaus Batista Heinz-Dieter Eppler Antonio Karlheinz Böhm Paris Lieselotte Rau Lavinia Sabine Hahn Cassandra Irmintraut Seiffert Lisa Hariolf Schwerdt Page
Was gibt es heute Gewagteres und Verloreneres als die reine Schönheit des Worts, den Wohlklang, der die Grenzen der deutschen Sprache zu sprengen scheint und bei allen, die sich für zeitgemäß halten, den Verdacht erweckt, Kunst um der Kunst willen zu sein? - Tatsächlich ist Hofmannsthal alles andere als ein Ästhet, das ist oft gesagt worden, nicht zuletzt von Reinhold Schneider. Selbst wenn der Garten in Venedig, in dem Sohn und Schüler um den sterbenden Maler Tizian klagen und dabei das Leben preisen, als fernes Traumland eines Jünglings erscheint, so gilt auch hier Hofmannsthals späteres Wort: "Wer die höchste Überwirklichkeit erfaßt, wird die höchste Wirklichkeit gestalten." In diesem Hymnus auf "das Leben, das lebendige, allmächtige" steckt das Wissen um seine Grenzen, die tiefe - und mit ganzer Seele angenommene - Klage um seine Vergänglichkeit. Auch in diesen rauschhaften Versen ist wahr, was Hofmannsthal von sich sagte: "Meine Gedanken gehören alle zusammen, weil ich von der Einheit der Welt sehr stark durchdrungen bin. Ich glaub sogar, ein Dichter ist eben ein Mensch, dem in guten Stunden die Gedanken 'aufgehen', wie man beim Patiencelegen sagt". (Aus einer zeitgenössischen Rezension)
Produktions- und Sendedaten
- Süddeutscher Rundfunk
- Erstsendung: 20.11.1955 | SDR1 | 28'01
Rezensionen (Auswahl)
- N. N.: Funk-Korrespondenz. Nr. 49. 30.11.1955.