Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Patrice Ndedi-Penda

Das Gewehr

Vorlage: Das Gewehr (Le Fusil) (Theaterstück, französisch)
Übersetzung: Eugen Helmlé
Technische Realisierung: Eduard Kramer, Adeltraut Hahn-Schumann
Regieassistenz: Detlef Ihnken

Regie: Heinz Hostnig

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Hellmut LangeNdo
    Marianne LochertRebekka
    Horst Michael NeutzeMbosi
    Franz KutscheraNdoumban
    Judoc SeidelYong
    Martin ArnholdKapa
    Annegreth RonaldElisa
    Heinz PielbuschEkoloma
    Hans GoguelPoa
    Arnfried KrämerColonel Mbassi
    Dieter EpplerGeschäftsführer
    Gunter CremerNachbar
    Lothar RollauerAngestellter
    Hans SichlerPolizeibeamter
    Baldur SeifertKommissar
    u.a.

Ndo, ein Kakaopflanzer und Bewohner eines kleinen afrikanischen Dorfes, hat eine gute Ernte gehabt. Der Erlös aus 50 Säcken Kakao wird es ihm ermöglichen, ein Gewehr, höchstes Statussymbol, in der Stadt zu kaufen, um so entscheidend im Dorf an Ansehen zu gewinnen. Zusammen mit einem Freund bricht er in die Stadt auf, verkauft dort die Säcke und gerät nun, als Naivling, in die Mühlen städtischer Bürokratie und Korruption. Ohne Ausweispapiere, ohne jegliche Kenntnis "zivilisierten" Lebens, nach vielen Schmiergeldern und Diebstahl ist ihm vom Gewinn schließlich nichts mehr übrig geblieben. Ausbaldowert und ohne Gewehr kehrt er in sein Dorf zurück. Dem dörflichen Leben als intaktem Leben steht die "westliche" städtische Welt gegenüber, die den Schwarzen zum "Idioten" macht, zum "komischen Kerl", der der Stadt völlig hilflos gegenübersteht. Das Gewehr hat hier eine wichtige Funktion: ursprünglich war es, zur Kolonialzeit, einziges Machtsymbol der Weißen und wurde in dieser Bedeutung von den Schwarzen übernommen. Daß der Versuch Ndo's scheitert, sich ein Gewehr zu besorgen, heißt, daß alle Versuche scheitern müssen, Symbole ehemaliger kolonialer Unterdrückung ins afrikanische Leben zu übertragen.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Saarländischer Rundfunk / Süddeutscher Rundfunk / Südwestfunk 1977
  • Erstsendung: 04.08.1977 | 57'25

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