Originalhörspiel

Autor/Autorin: Georges Perec

Konzertstück

Komposition: Philippe Drogoz
Künstlerische Aufnahmeleitung: Günter Braun
Technische Realisierung: Yves Rudelles, Ernst Becker, Erich Heigold, Rosel Wack
Regieassistenz: Gerd Arend, Wolf Quiel

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Peer SchmidtRichard (?)
    Peter SchmitzConferencier
    Robert SeibertFreund
    Ernst AlischWirt
    Erich HerrTaxifahrer
    Heinz MenzelLogenschließer
    Rolf ArndtEin-Mann-Orchester
    Lothar RollauerJohann
    Marianne LochertSeine Frau
    Götz RoggeBeider Sohn
    Charles WirthsLudwig
    Renate BöhnischBrunhilde
    Alice HoffmannMädchen
    Martha NicodemusMädchen
    Hannelore SchönfeldMädchen
    Annegreth RonaldMädchen
    Gerlinde Liptow-DillgeMädchen
    Ingrid BraunMädchen
    Agnes HofmüllerMädchen
    Monika ReimMädchen
    Carla BestFreundin Richards
    Brigitte DryanderFreundin Richards
    Antje RooschFreundin Richards
    Yvonne KraussFreundin Richards
    Otto-Karl MüllerFreund Richards
    Engelbert von NordhausenFreund Richards
    Karin SchröderFilmdiva
    Dieter EpplerFilmheld
    Arnold RichterÜbersetzer
    Friedrich Otto ScholzStimme aus dem Salzburger Bahnhofslautsprecher
    Günter Stutz
    Wolfgang Schenck
    Willkit GreuèlOberkellner
    Imre MolnarKapellmeister
    KneschProfessor

Verteilt auf 17 autonome Stationen erfährt einer, der sich aufmacht, die Musik im Alltag zu erforschen, dass seine klassisch-erhabenen Vorstellungen von Musik, von Brahms, Weber, Bach, nicht in Einklang zu bringen sind mit der weniger erhabenen Wirklichkeit, mit Taxis, Zirkus, Kino, Musikbox. Aber diese Stationen bzw. Episoden, die auf Grund des Missverhältnisses von schöner Illusion und Wirklichkeit immer komisch-katastrophal enden, bestimmen nicht allein und nicht einmal entscheidend die Wirksamkeit des Stückes. Entscheidend ist das formale Verhältnis von Sprache und Musik, das streng nach musikalischen Gesetzmäßigkeiten strukturiert ist. Wenn unter der Spezies "Form der Musik" Titel erscheinen wie "Echoquartett", "Kanon für Maultrommeln", "Sonate für Schreibmaschine" usw., so finden diese Strukturen 'Kanon', 'Sonate' ihre exakte sprachliche Entsprechung an anderer Stelle des Stückes. Es handelt sich also um eine Art versetztes Spiegelbild von Sprache und Musik und umgekehrt. Dieses Versetzen, die Widerspiegelung, die Tatsache, daß die der musikalischen angeglichene sprachliche Struktur an anderer Stelle - eine andere Episode - einen neuen Inhalt vermittelt, daß außerdem vom Komponisten Philippe Drogoz ausschließlich die Sonaten und Partiten für Violine von J. S. Bach (BBV 1001-1007) als variierende Grundmuster benutzt wurden, schafft ein Spannungsverhältnis von Musik, Sprache, akustischer Aktion und Clownerie. Insofern ist das Hörspiel "Konzertstück" in allererster Linie als Unterhaltungshörspiel zu verstehen, das spielerisch und parodistisch mit längst Bekanntem umgeht.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Saarländischer Rundfunk / Hessischer Rundfunk 1974
  • Erstsendung: 18.07.1974 | 65'04

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