Hörspiel
Autor/Autorin:
Otto Hubert Roeder
Neues aus Schilda (Folge: Die Wunderdroge)
Regie: Raoul Wolfgang Schnell
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Richard Münch Dr. Überzahl Franziska Walcha Stimme Günther Heising Lehrer Klöpfer Horst Beilke Schulrat Lutz Erbring Huber, Schüler Wilhelm Pilgram Kultusminister Bernd M. Bausch Wirtschaftsminister Werner Hessenland Informationsminister Kurt Meister Abeordneter Huber Lotte Koch Nüßlein Heinz Schacht Schulze IV Kurt Hübner Ministerpräsident Kurt Faber Innenminister Heinz von Cleve Sicherheitsminister Hermann Holve Parlamentspräsident u.a.
Es ist ein kleines und großes ABC menschlicher Torheit und Narrheit in allen fünf Erdteilen, das sich im Querschnitt der Einzeltitel aus der Reihe "Neues aus Schilda" zeigt. Hier ist dieses Alphabet: angefangen vom Aberglauben und der Amtsschimmelei, den Betrügereien und Besserwissereien, Campingfreuden und -leiden, Diebereien und Dummheiten, Ehezauber in Hollywood, das Filmwesen überhaupt und die liebe Familie, das Gerichtswesen, Horoskoptorheiten und Hexenprozesse, Instanzen- und Justizirrtümer, Komponistentum (hypermodernes), Kosmetik, Käsedenkmäler und - beim Buchstaben L nicht zu vergessen: die Liebe. Und da sind weiter: Modetorheiten, Moral und die Nöte der lieben Mitmenschen, Ordnungswahnsinn und Propaganda, Preisauschreiben, törichte Ratenkäufe, Schatzsucher, Scheidungskümmernisse, Schönheitsköniginnen und Steuerbehörden, der - um mit Shakespeare zu reden - Übermut der Ämter im Verkehrswesen und der Wohnungsbau. Und da wären wir beim Z angelangt: bei Zeitungen, denen diese Sendereihe manche hübsche Notiz über Schildbürgerstreiche in aller Welt verdankt, und bei den "Zamperln", jenen armen, rasselosen Hunden, denen auch eine der Sendungen gewidmet ist. Alles, von A bis Z, ist in Schilda vereint - und an keine Nation und Nationalität gebunden. Die Schildbürger haben sich über die ganze Welt verstreut und treiben ihre Narrheit. Überall, in allen Längen und Breiten, begegnen wir ihnen und ihren Nachkommen. Von einer zähen Lebenskraft besessen, bemächtigt sich der Schildbürger jeder neuen Errungenschaft und wächst auf seine Art mit der Zeit. So darf der Chronist seinen Bericht mit einem lachenden und weinenden Auge auf das allzu Menschliche in dieser Welt schließen: ein Schildbürger sein heißt, den glatten Weg des gesunden Menschenverstandes nicht sehen und dafür das Labyrinth der Unvernunft betreten. Den Scheinwerfer zu richten auf dieses Labyrinth und lächelnd den Ariadne-Faden auszulegen, durch den man sich aus den Irrpfaden hinausfinden kann - das aber ist der Sinn der Sendereihe "Neues aus Schilda".
Produktions- und Sendedaten
- Nordwestdeutscher Rundfunk 1954
- Erstsendung: 15.01.1954 | 40'00
In keiner ARD-Rundfunkanstalt verfügbar