Originalhörspiel, Science Fiction-Hörspiel
Autor/Autorin:
Christian Bock
Am Rande der Zukunft
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Hannelore Hinkel Susanne Helmuth Hinzelmann Walter Hilde Westermann Frau X/Fräulein Mohns Trude Moos Frau Giese Ursula Ligocki Sie, Sprechstundenhilfe Götz von Langheim Er Werner Küffe Gastgeber Sigurd Lohde Kapellmeister/Josef Arendt Margot Trooger Schwester Angelika Reno Nonsens Brack Ernst Kösling Kunze Karl Meixner Regisseur Ronald Feit Jeschke Elisabeth Wiedemann Kellnerin Lothar Brixius Peter Schmitz Robert Seibert Rudolf Biedermann Erwin Scherschel Lars Doddenhoff Erika Riemann Erich Thormann Gerd Fricke Maria Madlen Madsen Ulrich Lauterbach Otti Schütz Hans Wehrl Herbert Ebelt Anita Mey Alwin Michael Rueffer Ernst Ronnecker
Zunehmender Zynismus und Gleichgültigkeit gegenüber dem Tod setzen eine Entwicklung in Gang, an deren Ende ein globaler Atomkrieg nur folgerichtig erscheint. Was veranlaßt eine junge Frau, als Gesellschaftsspiel für gelangweilte, übersättigte Partygäste Russisches Roulette vorzuschlagen? Was bringt einen Komparsen dazu, in einem der neuen superrealistischen Filme mitzuwirken, obwohl er weiß, daß er die Aufnahmen nicht überleben wird? Nie zuvor in der Geschichte der Menschheit sind so imponierende Anstrengungen zur Erhaltung des Lebens gemacht worden. Dennoch scheint der Sinn des Lebens für viele immer fragwürdiger zu werden. Die natürliche Ehrfurcht vor dem Tod verliert mehr und mehr an Bedeutung. Angesichts alarmierender Selbstmordstatistiken und der von den Betroffenen für ihr Vorhaben gewählten unzureichenden Mittel greift der Staat selbst regelnd ein und errichtet Institutionen, in denen jeder Lebensüberdrüssige einen Antrag auf Löschung stellen und sich nach Erledigung der notwendigen Formalitäten völlig schmerzlos aus dem Leben befördern lassen kann. Zeitungsmeldungen, wonach die weltpolitische Lage alarmierend und die Möglichkeit eines Atomkriegs in gefährliche Nähe gerückt sei, wiederholen sich so oft, bis sie niemanden mehr ernstlich beunruhigen können. "Bis zum Atom-Tod" ist zum zynischen Gruß geworden. Als die Zentren der Städte im Atomblitz verglühen, längst angekündigt in Tausenden von Leitartikeln, hat keiner mehr Zeit zu sagen, er habe es nicht gewußt. Die wenigen, die hier und da zufällig überlebt haben, sind sich ihrer Ohnmacht bewußt und wehren sich mit Apathie und sinnentleerten Tätigkeiten dagegen, die grausame Wirklichkeit zur Kenntnis zu nehmen. (Pressetext nach Horst G. Tröster: Science Fiction im Hörspiel 1947-1987. Hrsg. vom Deutschen Rundfunkarchiv. Frankfurt am Main 1993)
Produktions- und Sendedaten
- Hessischer Rundfunk
- Erstsendung: 07.12.1958 | 51'57