Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Herman Melville
Moby Dick
Vorlage: Moby Dick (Roman, amerikanisch)
Übersetzung: Marianne de Barde
Bearbeitung (Wort): Henry Reed
Komposition: Robert Rehan
Regie: Helmut Brennicke
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Walter Richter Ahab, Kapitän der 'Pequod' Hans Cossy Starbuck, erster Steuermann Adolf Ziegler Kapitän Peleg, Mitinhaber der 'Pequod' Erna Grossmann Charity, Schwester von Kapitän Peleg Charles Regnier Fedallah, ein Parse Wolfried Lier Manxmann, Matrose Rolf Illig Ismael, ein junger Matrose Fritz Rasp Elia, eine exzentrische Figur Viktor Weiss Pip, ein Negerjunge (historische Rollenbezeichnung) Hans Christian Blech Stubb, zweiter Steuermann
Das Genie Hermann Melville, das "Dichtung und Tranfässer, Walfischjagd und Metaphysik" vermählte, hat der Weltliteratur eines der schönsten Bücher geschenkt - "Moby Dick". Aber das gleichnamige Hörspiel des bekannten englischen Autors Henry Reed ist nicht einfach eine Funkbearbeitung des Romans. Man könnte diese freie Nachdichtung - so sehr sie auch dem Geschehen des Buches folgt - eher die "Balade vom weißen Wal" nennen. Reeds Hörspiel wurde im dritten Programm von BBC viele Male wiederholt. Durch die Unendlichkeit der Meere, durch Sturm und Sonne, gegen allen Sinn und Verstand jagt Kapitän Ahab mit seiner Crew auf dem Walfängerboot "Pequod" nach Moby Dick, dem gehaßten weißen Wal. Im stillen, milden Pazifik wird der große Kampf endlich ausgetragen, nach dessen Ende die "Wasser wieder alles decken werden wie seit Tausenden von Jahren". "Eine menschliche und unerträgliche Allegorie" hat Melville selbst sein Buch genannt. Auf Moby Dicks weißen Rücken häufte er die ganze Summe menschlicher Wut seit den Tagen des Paradieses - machte ihn zum Symbol alles Bösen und allen Terrors, den er im tiefsten Inneren unserer Existenz sah. Ahab ist nicht nur Kapitän der gepeinigten Seele. Und Ahabs Besessenheit ist solcher Art, daß der weiße Wal und alles, was er bedeutet, in Tod und Vernichtung getrieben werden muß.
Produktions- und Sendedaten
- Bayerischer Rundfunk
- Erstsendung: 12.05.1953 | Bayern 1 | 86'50
In keiner ARD-Rundfunkanstalt verfügbar