Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Eduard Mörike
Tochter der Wildnis
Vorlage: Maler Nolten (Roman)
Bearbeitung (Wort): Georg Schwarz
Komposition: Hugo Herrmann
Regie: Helmut Brennicke
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Peter Lühr Baron Jassfeld und Maler Willy Rösner Vater Nolten Robert Graf Theobald Claudia Bethge Ernestine Petra Unkel Adelheid Rosemarie Lang Elisabeth Charlotte Radspieler Loskine
Durch den romantischen Schicksalsroman "Maler Nolten" geistert die Figur der zigeunerblütigen Landfahrerin Elisabeth. Diese Tochter des Waldes gerät auf romantische Weise in das Leben des jungen Malers Theobald Nolten, als dieser zu Besuch bei seinem Vater, dem Pfarrer von Wolfsbühl, weilt. Im Lauf eines einzigen Tages werden Zusammenhänge aufgedeckt, die für den bürgerlichen Ast der Familie peinlich sind, für den jungen Nolten aber eine Lebenswendung bedeuten. Der dämonische Zusammenhang von Kunst und Eros wird in der leidenschaftlichen Grenzüberschreitung des jungen Nolten erkannbar. Ohne von seiner blutsmäßigen Verwandtschaft mit der Geliebten zu wissen, gerät Theobald auf Wege, die ihn auf die Wanderschaft und in ein abseitiges Leben führen. - Die Notwendigkeit, das aus den Motiven des Romans gewonnene Hörspiel romantisch-musikalisch zu untermalen, gab dem Bayerischen Rundfunk die Möglichkeit, einen bestimmten Typ des Hörspiels zu fördern. In den Zigeuner-Szenen des Stückes bricht die dionysische Welt mit ihrer seltsam-traurigen Wildheit und Verlorenheit in das bebende Gefüge mühsam gehaltener Ordnung mahnend und erschütternd ein. "Unheilschwanger ist der ganze Horizont dieses Romans", schreibt ein naher Freund an den Dichter. Erkenntnis und Trost in das schwermütig-romantische Seelengemälde gebracht zu haben, ist die Absicht des Hörspielverfassers gewesen, der sich mit Mörike und seiner Schicksalswelt verbunden fühlt.
Produktions- und Sendedaten
- Bayerischer Rundfunk
- Erstsendung: 18.08.1953 | Bayern 1 | 64'10
In keiner ARD-Rundfunkanstalt verfügbar