Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Volker Braun
Der berüchtigte Christian Sporn
Vorlage: Der berüchtigte Christian Sporn (Erzählung)
Bearbeitung (Wort): Jörg Jannings
Komposition: Wolfgang Florey
Technische Realisierung: Holger König, Hans-Peter Ruhnert
Regieassistenz: Corinna Waldbauer
Regie: Jörg Jannings
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Volker Braun Volker Braun Jürgen Holtz Chronist/Sporn Jörg Malchow Müller Braun Horst Kotterba Schneider Braun Rolf Hoppe Döhnel Hans-Joachim Hegewald Beulwitz Jörg Dathe Junker Willi Telemann Friedrich Siegfried Worch Bornschein Wolfgang Winkler Schweinitz Sven Seeburg Stadelmann Thomas Just Richter Wolfgang Grosse Crasselt Martin Reik Damisch Conny Wolter Hanna Sporn Dieter Jaßlauk Der alte Vater
Die Rekonstruktion eines Kriminalfalls, in Büchners Chronistenton: Im Herbst 1817 brennt es in Erlbach im Vogtländischen zu wiederholten Malen. Der Müller Johann Friedrich Braun (als Vorfahr des Autors benannt) und ein Schneider Johann Friedrich Müller aus dem nahen Markneukirchen scheinen ihrer aufrührerischen Umtriebe wegen verdächtig und werden in Gewahrsam genommen, wenden jedoch alle verfügbaren Rechtsmittel ein. Nach einem missglückten Ausbruchsversuch wird ihnen der Armenhäusler Christian Sporn als Wächter beigegeben. Im Juli 1819 brennt es am Schloss, die Inhaftierten, ersichtlich schuldlos, machen Haftentschädigung geltend. Brandbriefe tauchen auf und ziehen umfangreiche Untersuchungen nach sich. Unter Christian Sporns Habseligkeiten findet sich das verwandte Papier, Zeugen belasten ihn. Auch scheint er, nachdem mehrere seiner Kinder am Scharlach gestorben sind, auch seine Frau mit dem Rittergutspächter Damisch ein Verhältnis angefangen hat, in der Stimmung für solche Ausfälle. Haben die Brauns ihn aufgehetzt, ihren Hals aus der Schlinge ziehend? Haben sie in ihm den plebejischen Kindskopf gefunden, der ihnen die revolutionären Kartoffeln aus dem Feuer holt? Der "berüchtigte Christian Sporn" jedenfalls wird festgesetzt, obschon er bis zum Ende seine Unschuld beteuert, durch die gründlich mahlenden Mühlen der Justiz gedreht und an den Galgen geknüpft.
Weitere Informationen
Volker Braun, geboren am 7. Mai 1939 in Dresden, arbeitete nach dem Abitur u.a. als Tagebaumaschinist. Er studierte Philosophie in Leipzig. 1965 holte ihn Helene Weigel an das Berliner Ensemble, wo sein erstes Stück "Die Kipper" inszeniert (und verboten) wurde. Später war er Mitarbeiter am Deutschen Theater und von 1979 bis 1990 am Berliner Ensemble. Er ist Mitglied der Berliner Akademie der Künste. Im Jahr 2000 erhielt er den Büchner-Preis. Volker Braun lebt als freier Schriftsteller in Berlin. Bisher hat er Theatertexte, Lyrik, Prosa und Essays veröffentlicht. Die letzten Hörspielinszenierungen waren: "Das Wirklichgewollte" (SFB-ORB 2002), "Die 14. Provinz" (RBB 2005) und "Das unbesetzte Gebiet" (Deutschlandfunk/RBB 2005).
Produktions- und Sendedaten
- Mitteldeutscher Rundfunk 2005
- Erstsendung: 15.11.2005 | MDR FIGARO | 22:00 Uhr | 66'51
Rezensionen (Auswahl)
- Caroline Walburg: Funk-Korrespondenz. 53. Jahrgang. Nr. 47. 25.11.2005. S. 29.