Sendespiel (Hörspielbearbeitung)
Autor/Autorin:
Wilhelm Meyer-Förster
Alt-Heidelberg
Vorlage: Alt-Heidelberg (Theaterstück)
Regie: Alfred Braun
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Alfred Braun Karl Heinrich Ilse Muth Käthie Karl Wallauer Dr. phil. Jüttner Wilhelm Krüger Lutz, Kammerdiener Otto Kronburger Detlev Graf von Asterberg u.a.
In unzähligen Aufführungen auf deutschen und ausländischen Bühnen hat Meyer-Försters "Alt-Heidelberg" seine unverwüstliche dramatische Wirksamkeit bewiesen. Der Schlüssel zu dem Geheimnis dieses fast beispiellosen erfolges ist zunächst in der sicheren Handhabung der dramatischen technik zu finden, die mit der Wirkung der Gegensätze arbeitet. Die plastische Gegenüberstellung des Milieus der Residenz un der Universitätsstadt gibt den wechselnden Hintergrund für die dramatische Handlung, die poetisch in der zarten Liebesszene im 2. Akt gipfelt. Das Motiv von Liebeslust und -leid, das in "Alt-Heidelberg" in der trennenden Macht des Standesunterschiedes wurzelt, bleibt niemals da ohne künstlerischen Eindruck auf den Zuhörer, wo die Träger dieses Konfliktes mit einfacher, natürlicher Empfindung beseelt sind, und das ist in Meyer-Försters Schauspiel mit seinen scharf umrissenen, unkomplizierten Typen der Fall. Jedoch der tiefere Grund für den Erfolg dieses Stückes liegt jenseits dieser für das dramatische Schaffen selbstverständlichen Voraussetzung. Es ist die aus dem deutschen Volksleben herauswachsende Atmosphäre des Stückes, die Poesie des Studentenlebens und der Zauber der deutschen Kleinstadt - eine Atmosphäre, die der schlichten Handlung einen besonderen Duft, eine eigene Farbe verleiht. [...] (Die Funkstunde)
Weitere Informationen
Alfred Braun hat nicht nur das bewegte, fein abgetönte Ineinanderspiel eines starlosen Ensembles zustande gebracht […]. An unserer Meinung, dass das Stück nicht wert ist, aus der Versenkung, in der es bereits verschwunden war, wieder hervorgeholt zu werden, wird dadurch nichts geändert. Wir sind durch das zehnjährige Erleben, das hinter uns liegt, zu hart geworden, um solche Sentimentalitäten noch vertragen zu können, und wer diesen Abend an einem Lautsprecher verbrachte, konnte auf den Zügen der Hörer an den rührseligsten Stellen eine Skala von Lachen beobachteten: von beschämter Verlegenheit bis zur ausgelassenen Ironie. (N. N.: Der Deutsche Rundfunk. 3. Jahrgang. Heft 19. S. 1195.)

Produktions- und Sendedaten
- Funk-Stunde AG (Berlin) 1925
- Sendeplatz: Sendespielbühne - Abteilung: Schauspiel
- Erstsendung: 01.05.1925 | 20:00 Uhr
Livesendung ohne Aufzeichnung
Auswahl "Sendespiel" nach Kurt Pinthus: Fünf Jahre Berliner Rundfunk; weitere Angaben aus "Der Deutsche Rundfunk" (Programmzeitschrift)
Rezensionen (Auswahl)
- N. N.: Der Deutsche Rundfunk. 3. Jahrgang. Heft 17. 26.04.1925. S. 1070.
- N. N.: Der Deutsche Rundfunk. 3. Jahrgang. Heft 19. 10.05.1925. S. 1195.
- N. N.: Bilder der Sprecher und Einführungstext zum Sendespiel "Alt-Heidelberg". In: Die Funkstunde. Zeitschrift der Berliner Rundfunksendestelle. 2. Jahrgang. Heft 17. 26.04.1925. S.320.
Zusatzmaterial