Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Jiro Taniguchi
Vertraute Fremde
Nach dem gleichnamigen Roman
Vorlage: Vertraute Fremde (Graphic Novel, japanisch)
Übersetzung: Claudia Peter
Bearbeitung (Wort): Martin Heindel
Redaktion: Henning Rademacher
Technische Realisierung: Dominik Blech, Angelika Körber, Yoshihiro Kawasaki
Regieassistenz: Mareike Maage
Regie: Martin Heindel
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Andreas Fröhlich Hiroshi Nakahara Arash Marandi Hiroshi (jung) Stephan Schad Yoshio Nakahara Céline Fontanges Kazue Nakahara Gloria Endres de Oliveira Kyoko Nakahara Brigitte Buhre Großmutter Janina Stopper Tomoko Nagase Sebastian Rudolph Daisuke Christina Geiße Bardame Christiane Leuchtmann Tamiko Ozawa Christiane Leuchtmann Verkäuferin Stephan Schwartz Lehrer Ota Stephan Schwartz Onkel Ole Schloßhauer Lehrer Kano Ole Schloßhauer Nachbar Gerd Baltus Lehrer Mathe Gerd Baltus Vater Shin Meike Harten Yuko Nakahara Anne Schäfer Ayako Nakahara Natalia Rudziewicz Akiko Nakahara Beate Rysopp Tante Marco S. Reinhold Masao Julian Greis Tetsuo René Dawn-Claude Takashi
Der 48-jährige Architekt Hiroshi Nakahara, der mit Frau und Kindern in Tokyo lebt, steigt nach einer Geschäftsreise in den falschen Zug. Der führt ihn nach Kurayoshi, seine Geburtsstadt. Mehr als 30 Jahre hat er den Ort seiner Kindheit nicht mehr besucht. Nakahara wandert durch die Stadt, die er kaum wiedererkennt. Schließlich landet er in der Tempelanlage am Grab seiner Mutter. Dort fällt er in eine Art Ohnmacht. Als er wieder zu sich kommt, findet er sich als vierzehnjähriger Knabe wieder mit dem Wissen des Erwachsenen. Es ist der Sommer 1963. Nakahara beginnt noch einmal sein Leben als Teenager. Noch einmal durchlebt er seine erste Liebe und die erste Fahrt auf einem Motorrad. Und er sitzt seinem Vater gegenüber, von dem er weiß, dass er die Familie ohne Erklärung von einem Tag auf den Anderen verlassen wird. Die leise erzählte Geschichte eines erwachsenen Mannes, der eine Zeitreise in seine eigene Jugend unternimmt und versucht zu verhindern, dass sein Vater seine Mutter und ihn verlässt, gehört zu den berühmtesten Werken des japanischen Zeichners Jiro Taniguchi. Die 1997 in Japan erschienene "Graphic Novel" wurde 2003 beim Comicfestival in Angouléme (Frankreich) mit dem wichtigsten Preis ausgezeichnet und 2010 unter dem Titel "Quartier Lointain" von Sam Garbarski verfilmt.
Weitere Informationen
Jiro Taniguchi, 1947 in Tottori (Japan) geboren, gilt weltweit als einer der renommiertesten Manga-Zeichner. Er begann seine Karriere als Comic-Zeichner bereits Anfang der 1970er Jahre. Es entstanden zahlreiche Genrearbeiten, u.a. Krimis und Boxergeschichten, Samurai- oder Science-Fiction-Erzählungen. Ab 1986 arbeitete der Zeichner an der Serie "Botchan no Jidai", einem epischen Sittengemälde während der Meiji-Ära in Japan gegen Ende des 19. Jahrhunderts. 1998 erhielt er dafür den renommierten "Osamu-Tezuka-Culture-Award". Seitdem entstanden u.a. "Inu o Kau" (dt. Träume von Glück) "Aruku Hito" (dt. Der spazierende Mann) sowie "Chichi no Koyomi" (dt. Die Sicht der Dinge).

Produktions- und Sendedaten
- Norddeutscher Rundfunk 2012
- Erstsendung: 10.10.2012 | NDR Kultur | 82'20
Rezensionen (Auswahl)
- Andreas Matzdorf: Vom Comic zum Hörkino. In: Funkkorrespondenz 26.10.2012. S. 25. - Stefan Fischer: Zug zurück. In Süddeutsche Zeitung 10.10.2012. S. 31. - Jan Scheper: Zweiter Frühling. In: die Tageszeitung 9.10.2012. S. 18.