Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Fritz Walter Bischoff
Hallo! Hier Welle Erdball!
Eine Hörsymphonie von F. W. Bischoff und Dr. Werner Milch
Regie: Fritz Walter Bischoff, Viktor Heinz Fuchs
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Marianne Rub Cläre Rapmund Oscar Ludwig Brandt Fritz Walter Bischoff Viktor Heinz Fuchs Fritz Wenzel
„Um die Hörspielliteratur zu bereichern, unternahm der literarische Leiter der Schlesischen Funkstunde, Fritz Walther Bischoff, den Versuch, eine „Hörsymphonie“ zu schaffen. Der Titel? „Hallo! Hier Welle Erdball!“ Nach der Aufführung darf man sagen, daß die Bezeichnung „Hör-Film-Symphonie“ das Genre des Spiels am treffendsten charakterisieren würde. Die Art der Zusammensetzung der Hörbildchen weist Parallelen mit dem Berlin-Film Ruttmanns auf. Auch hier hatte man auf Geschlossenheit der Handlung verzichtet […]. Und doch war der rote Faden im Ablauf eines Arbeitstages der Weltstadt als natürlichste „Handlung“ da. Aehnlich verfuhr Bischoff im Vorwort an die Hörer, in dem er bat, in der Darbietung keine Zusammenhänge zu suchen, sondern sie ähnlich aufzunehmen wie etwa die Lektüre einer Zeitung. […] Symphonie? A priori etwas Musikalisches, traditionell. Im Film war sie eigens komponiert von Edmund Meisel. Für die Hör-Film-Symphonie in Breslau hatte Dr. Edmund Nick die die einzelnen Bilder verbindenden musikalischen „Ueberblendungen“ ebenso sorgsam getroffen wie die sonst erforderlichen musikalischen Untermalungen, sofern nicht das gesprochene und rezitierte Wort der Ton war, der die Musik machte. Es wird bei kommenden Experimenten dieser Art vielleicht noch mehr als bei diesem ersten Versuch das musikalische Moment zu betonen sein. Ein Gewinn war es, daß man uns mit akustischen Experimenten verschonte. Inhaltsangaben würden zu weit führen, sind auch – weil die Bilder ja kaum Zusammenhang in sich besitzen – entbehrlich. Prinzipiell wäre zu bemerken, daß lang ausgesponnene Betrachtungen (wenngleich in Dialogform) über ein Gedicht, allzulange Milieuschilderungen den Hörer leicht ermüden. Die Verwendung von Zeitungsreportagen bekannter Berliner Schriftsteller war fürs erste sicherlich der einzig gangbare Weg. Die Sendegesellschaft aber wird sich für spätere Zwecke direkte, rundfunkmäßige Reportagen schreiben lassen müssen. Weiter als „Welle Erdball“ konnte ja vorerst der Hörerkreis kaum bemessen werden: man wird gut tun, sich zu spezialisieren. […]“ (H. U.: Der Deutsche Rundfunk, 6. Jg., Heft 8, 17.2.1928, S. 490)

Produktions- und Sendedaten
- Schlesische Funkstunde AG (Breslau) 1928
- Sendeplatz: Spiele aus der Zeit
- Erstsendung: 04.02.1928 | 20:10 Uhr | ca. 60'00
Livesendung ohne Aufzeichnung
Grundlage der Datenerhebung: Nachlass Karl Block (Hörspiele); Der Deutsche Rundfunk (Programmzeitschrift); Schlesische Funkstunde (Programmzeitschrift)
Rezensionen (Auswahl)
- N. N.: Der Deutsche Rundfunk. 6. Jg., Heft 4, 20.1.1928, S. 217.
- H. U.: Der Deutsche Rundfunk, 6. Jg., Heft 8. 17.2.1928, S. 490.
- H. U.: Der Deutsche Rundfunk, 6. Jg., Heft 51, 14.12.1928, S. 3470.
- Alfred John: Halloh! Hier Welle Erdball! in: Funk. Wochenschrift des Funkwesens, Heft 8, 17.02.1928, S. 60.