Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Eberhard Moes, Otto Rombach
Aufruhr über uns
Ein Hörspiel
Regie: Arthur Georg Richter
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Emil Heß Professor Brenn Käte Mann Mrs. Coba Schröder-Schrom Leutnant Gould Ernst Stockinger Ansager Eugen Thyssen Kapitän Carl Ebert Matrose Walter Maurer Matrose Wladimir Martinelli Funkbeamter Albert Hofele Techniker
Im Senderaum entsteht panikähnliche Bestürzung, denn mitten in die eigene Sendung drängt sich eine völlig unbekannte Station, deren Sendekraft so immens zu sein scheint, dass sie die jedes anderen Senders drosselt und dessen Apparaturen beschädigt. Die Beamten sind ratlos, die Darsteller entsetzt, ein völlig Neues scheint da sich ihnen zu zeigen, etwas Ungeheuerliches - denn nun vernehmen sie irgendwoher ein Gespräch, werden unfreiwillig Zeugen eines Dramas, das sich in unbekannten Weiten, draußen auf dem Ozean abspielt: Der Fliegerleutnant Gould, der mit Mrs. Coba einen Ost-West-Flug nach Europa unternommen hatte, musste wegen plötzlichen Defektes seiner Maschine mitten im Ozean aufs Wasser niedergehen. Die beiden, die die Hoffnung auf Rettung völlig aufgegeben hatten, sehen sich plötzlich einen turmähnlichen Gebäude, das aus dem Wasser ragt, gegenüber. Der einzige Bewohner dieses Turmes, Professor Brenn, rettete sie auch, aber sie können der Rettung erst nicht froh werden, denn was Prof. Brenn ihnen hier zeigt, lässt sie bis ins äußerste erschauern. Prof. Brenn lebt schon seit Jahren hier mitten im Atlantik, um eine riesenhafte Erfindung zur Vollendung zu bringen, einer Erfindung, derentwegen er auch der Menschheit und ihren Ränken entfloh. Mit Hilfe seiner Apparate hat er auch das Flugzeug Goulds zu sich gelenkt und unschädlich gemacht, mit ihrer Hilfe ist er imstande jegliches Gespräch, jegliches Geräusch, jegliche Musik auf der ganzen Welt abzuhören, mit ihrer Hilfe kann er alles Akustische der Vergangenheit wieder hervorzaubern. Ein großes menschheitsbeglückendes Ziel liegt in dieser Erfindung, doch schon sind die Menschen darauf aufmerksam geworden, schon beginnen sie ihn, der alle Sendungen zu stören imstande ist, zu suchen und ihn zu vernichten, schon wird sein Siegesgefühl getrübt. Da bieten sich, endlich entzückt, begeistert von dem Genie des Alten, Gould und Coba dem Professor an, ihm zu helfen bei seinem schwierigen Werk es bis zur Vollendung fortzusetzen. Er nimmt gerührt das Anerbieten an und - aber schon melden sich wiederum die Feinde, die Zerstörer! Panik, Entsetzen, alles scheint mit Elektrizität zum Springen geladen. Sie beschließen zu fliehen in dem Unterwasserschiff des Professors. - Im Senderaum ist man, als endlich das geheimnisvolle Gespräch mit seinen noch geheimnisvolleren Nebengeräuschen erstorben ist, immer noch entsetzt. Der Ansager jedoch fasst sich zuerst und beginnt mit der Fortsetzung des regulären Programms. (N. N.: Der Deutsche Rundfunk. 7. Jahrgang. Heft 29. 19. Juli 1929. S. 939)
Produktions- und Sendedaten
- SÜRAG -Süddeutsche Rundfunk AG (Stuttgart) 1929
- Sendeplatz: Hörspiel-Abend
- Erstsendung: 26.07.1929
Livesendung ohne Aufzeichnung
Grundlage der Datenerhebung: Nachlass Karl Block (Hörspiele); Der Deutsche Rundfunk (Programmzeitschrift)
Rezensionen (Auswahl)
- Lynx: Das Ohr im Äther: Die Sendung. 6. Jahrgang. 02.08.1929. Heft 31. S. 500.