Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Schorsch Kamerun
Kann mir nicht vorstellen, dass es weiter geht
Komposition: Schorsch Kamerun, Thomas Sehl
Redaktion: Martina Müller-Wallraf
Musik: Julia Schmelzle, Franziska Hartmann, Schorsch Kamerun, Philip Frischkorn (Klavier), Henrik Baumgarten (Saxophon), Evgeny Ring (Saxophon), Artem Sargsyan (Saxophon), Sebastian Wehle (Saxophon)
Regie: Thomas Sehl, Schorsch Kamerun
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Lena Lauzemis Martin Reinke Karin Pfammatter Peter Brombacher Axel Olsen Sandra Flubacher Zenzi Huber Schorsch Kamerun Franziska Hartmann
Seit einigen Jahrzehnten bestätigen wir uns, dass es nicht weitervoran gehen wird und dass das Ende des Wachstums erreicht ist. Zweifelsfrei! Wir wissen, dass wir uns abschaffen und auflösen – in Photos und kleinen Filmen, in Kettenläden und Selbst-Optimierungsspiralen. Dem funkelnden Nichtbekannten haben wir eine Selbstauslöserkamera um den Hals gehängt. Jetzt, wo wir alles kennen, sind wir Lamas und Vampire zugleich geworden, spuckend und saugend. Als flüchtende Alleinstellungsmerkmale in vollflexibler Lebenscollage flattern wir so lose wie Börseneffekte auf Diskokugelkurven. Das versprochene Glück ist dabei nicht nur vorübergehend abwesend. Wierauskommen aus dem Enttäuschungsreflex? Was könnte eine nähere Menschenqualität sein, wenn es schon nicht mehr so bedingungslos weit weg gehen wird wie beim "unvorstellbaren" Mondspaziergang? Einige beginnen jetzt ganz vorsichtig, neben die Tastatur zu greifen, undtreffen sich wieder mit Haut und Haaren auf der Agora, dem altenStadtplatz, weil sie verstanden haben, nur zusammen nicht alleine zu sein.
Weitere Informationen
Schorsch Kamerun lebt in Hamburg und wurde berühmt als Sänger der "Goldenen Zitronen". Längst auch in der Theaterszene erfolgreich, inszeniert er eigene Stücke an zahlreichen deutschsprachigen Häusern. Für sein WDR-Hörspiel "Ein Menschenbild, das in seiner Summe null ergibt" nahm er 2007 den Hörspielpreis der Kriegsblinden entgegen.

Produktions- und Sendedaten
- Westdeutscher Rundfunk 2012 (Auftragsproduktion)
- Erstsendung: 10.12.2012 | WDR 3 | 50'26
Veröffentlichungen
- Hörspiel-Download: Hörspielpark 2015
Rezensionen (Auswahl)
- Tina Klopp: Keine Ahnung, warum das gut ist. In: epd-Medien 21.12.2012. S. 41.