Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: E. M. Cioran

Vom Nachteil, geboren zu sein

Vorlage: Vom Nachteil, geboren zu sein (Aphorismen, französisch)
Übersetzung: François Bondy
Bearbeitung (Wort): Kai Grehn
Komposition: Helmut Oehring, Vokalensemble Stuttgart, Kai Grehn
Redaktion: Manfred Hess
Technische Realisierung: Daniel Senger, Marcus Krol
Regieassistenz: Ronald Klein

Regie: Kai Grehn

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/Sprecherin
    Ernst Stötzner
    Josef Ostendorf
    Kathi Angerer
    Jannik Schümann
    Dagmar Manzel
    Lars Rudolph
    Fabian Hinrichs
    Jörg Hartmann
    Inka Löwendorf
    Paula Beer
    Sebastian Urzendowsky
    Michael Schweighöfer
    Luise Berndt
    Milan Peschel
    Franziska Wulf
    Mira Partecke
    Jeanette Spassova
    Angela Winkler
    Robert Gwisdek
    Birgit Minichmayr
    Marianne Sägebrecht
    Samuel Finzi
    Lars Eidinger
    Maren Eggert
    Luise Wolfram
    Christine Urspruch
    Alexander Scheer
    Andreas Schmidt
    Robert Gallinowski
    Jule Böwe
    u.a.

In der griechischen Mythologie foltert König Midas den Satyr Silenos, um endlich in Erfahrung zu bringen, was für des Menschen Wohl das Beste sei. Die Antwort wurde von u.a. Aristoteles überliefert: "Das Allerbeste nämlich ist für dich gänzlich unerreichbar: nicht geboren zu sein, nicht zu sein, nichts zu sein." E.M. Ciorans Aphorismenbuch nimmt direkten Bezug auf die   Weisheit des Silenos : "Vom Nachteil, geboren zu sein", erschienen 1979, sind  Miniessays  als Wirklichkeitskritik, die sich jedoch eine letzte Instanz der Wahrheit, die Intimität des Einzelnen, offenhält. Einzig möglicher Ausdruck des Versuchs, dem  Rausch der Auswegslosigkeit  Gestalt zu geben, sind bei Cioran Musik und Poesie. Ciorans am Paradox angelegte Aphorismen sind nicht dazu da, ausgelöscht zu werden, sondern um in ihrer Existenz etwas von der Paradoxie menschlicher Existenz erfassbar zu machen. Aufgenommen wurden die 101 Aphorismen von einem Chor von Schauspielern, wobei jeder einzelne Aphorismus an verschiedenen Orten einem anderen Schauspieler in den Mund gelegt wurde und so eine intime Färbung durch den Einzelnen erfuhr, um dann durch den nächsten Sprecher sogleich wieder aufgehoben oder auch ausgelöscht zu werden, bis dann alle 101 eingesprochen waren. Parallel dazu dient das Cioransche Werk als Material einer chorischer Kompositionen von Helmut Oehring. Die Montage beider Ebenen sucht nach der bei Cioran aufscheinenden Lebensspur in musikalischer und akustisch-poetischer Anordnung.

Weitere Informationen
Emil M. Cioran (1911-1995) Geboren 1911 in Siebenbürgen, Rumänien, gilt Cioran als radikalster Skeptiker und Kulturkritiker unter den französischen Essayisten und Dichterphilosophen des 20. Jahrhunderts. Zeitweise von der faschistischen Bewebung angezogen, hat er sich später für seine Verirrungen entschuldigt. Von 1933 bis 1935 hielt sich Cioran in Berlin auf. 1937 zog er nach Paris, wo er den Rest seines Lebens in einer kleinen Mansardenwohnung verbrachte. Seine frühen Werke verfasste er in rumänischer, die nach 1945 entstandenen in französischer Sprache.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Südwestrundfunk 2013
  • Erstsendung: 28.11.2013 | SWR2 | 68'29

Rezensionen (Auswahl)

  • Christian Hörburger: Philosophisch-dialektische Kassiber. In: Funk-Korrespondenz. 06.12.2013. S. 25.

Haben Sie Anregungen oder Ergänzungen zu diesem Eintrag?