Originalhörspiel, Dokumentarhörspiel
Autor/Autorin:
Annegret Arnold, Norbert Lang
Aus den Archiven akustischer Feldforschung (1. Teil: Graben und Schürfen)
Redaktion: Katarina Agathos
Technische Realisierung: Gabi Nixdorf, RED Hübner
Gesprächsteilnahme: Melanie Wald-Fuhrmann
Interview geführt von: Norbert Lang
Moderation: Annegret Arnold, Norbert Lang
"As to the future consequences it is impossible to anticipate them. All I see is that wonders upon wonders are opening before us". Die ahnungsvolle Begeisterung über die zukünftige Bedeutung des Phonographen, wie sie der britische Premierminister William Gladstone 1888 formulierte und wie sie als eine der frühesten Tonaufzeichnungen erhalten ist, steht maßgeblich für ihre Zeit. Mit dem Phonographen, wie ihn Thomas Alva Edison 1877 zum Patent angemeldet hatte, konnten erstmals Sprachaufnahmen und Musikaufnahmen, bis dato "unaufschreibbare Datenflüsse" (Friedrich Kittler 1986) festgehalten werden. Ein Triumph über die Vergänglichkeit und eine Erfindung, die, so der Medienwissenschaftler Heinz Hiebler, "die Menschen noch unvorbereiteter trifft als ein halbes Jahrhundert später die des Radios." Die Sendereihe "Aus den Archiven akustischer Feldforschung" spürt diesen mediengeschichtlichen Umbrüchen nach. Sie beleuchtet die Kulturgeschichte und Technikgeschichte akustischer Medien und forscht nach dem Zusammenklang vergangener Originalstimmen. Dokumentarische Basis für diese Untersuchungen sind die Bestände des Berliner Lautarchivs. Institutionell ist das Archiv an das Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik angegliedert und umfasst insgesamt etwa 7500 Schellackplatten mit den thematischen Schwerpunkten: Fremde Sprachen und Musiktraditionen, Aufnahmen deutscher Mundarten und Stimmportraits berühmter Persönlichkeiten.

Produktions- und Sendedaten
- Bayerischer Rundfunk 2013
- Erstsendung: 02.08.2013 | Bayern 2 | 110'56