Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Franz Werfel

Die vierzig Tage des Musa Dagh (1. Teil: Das Nahende und Die Kämpfe der Schwachen)

Vorlage: Die vierzig Tage des Musa Dagh (Roman)
Bearbeitung (Wort): Kai Grehn
Komposition: Araik Bartikian, David Kuckhermann
Dramaturgie: Andrea Oetzmann
Technische Realisierung: Daniel Senger, Sonja Röder, Martin Seelig
Regieassistenz: Kristina Huch

Regie: Kai Grehn

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Alexander FehlingGabriel Bagradian
    Vincent LeittersdorfTer Haigasun
    Stefan VieringKrikor
    Christian GrashofAram Tomasian
    Sebastian BlombergErzähler
    Josef OstendorfJohannes Lepsius
    Valery TscheplanowaJuliette Bagradian
    Robert GallinowskiEnver Pascha
    Peter KurthThomas Kebussjan
    Edgar M. BöhlkeAgha Rifaat
    Lukas RüppelSamuel Awakian
    Isaak DentlerDeserteur/Harutiun Nokhudian
    Nico EleftheriadisMüdir/Hrand/Oskanian
    Horst HildebrandAli Nassif
    Thomas HuberAli Risa Bey/Hauptmann
    Torben KesslerJüs-Baschi
    Oliver KraushaarBrisson/Talaat
    Florian KroopStephan Bagradian
    Andreas LeupoldKaimakam
    Sebastian MirowZugoffizier
    David RottGonzague Maris
    Andreas Helgi SchmidHaik
    Berthold ToetzkeBimbaschi
    Stefan VieringKrikor

In einer Nachbemerkung schreibt Werfel in der Erstausgabe seines Romans: »Dieses Werk wurde im März des Jahres 1929 bei einem Aufenthalt in Damaskus entworfen. Das Jammerbild verstümmelter und verhungerter Flüchtlingskinder, die in einer Teppichfabrik arbeiteten, gab den entscheidenden Anstoß, das unfassbare Schicksal des armenischen Volkes dem Totenreich alles Geschehenen zu entreißen.« Gabriel Bagradian kehrt nach 23 Jahren, die er in Paris verlebt hat, in seine armenische Heimat am Fuße des Musa Dagh zurück. Der Besuch in Yoghonoluk soll nur kurze Zeit in Anspruch nehmen, doch noch während sich Gabriel mit Frau und Kind in Armenien aufhält, bricht der Erste Weltkrieg aus. Die Familie sitzt fest. Gabriel wird in die vom Osmanischen Reich verhängte Verschickung der armenischen Minderheit verwickelt. Doch statt sich wie die meisten seiner Leidensgenossen in das schreckliche Schicksal der Deportation zu fügen, setzt Gabriel alles auf eine Karte: Auf dem Musa Dagh sucht er mit 5.000 Armeniern Zuflucht vor Verfolgung, Verschleppung und Ausrottung durch die Türken. Sein verzweifelter Triumph heißt erbitterter Widerstand, koste es, was es wolle. Werfel unternahm intensive historische Forschungen, um seinem 1933 erschienenen Roman einen bis in die Einzelheiten authentischen Hintergrund geben zu können. Bemerkenswert ist seine differenzierte Darstellung der Berg-Gemeinschaft mit ihrer Ordnung und Anarchie, Herrschaft und Opposition, ihrem Heldenmut und ihrem Verbrechertum.

Weitere Informationen
Franz Werfel (1890–1945), geboren in Prag, verließ 1912 seine Heimatstadt und arbeitete als Lektor im Leipziger Kurt Wolff Verlag. Während des Ersten Weltkrieges war er Soldat. In den 20er und 30er Jahren avancierte Werfel zu einem der meistgelesenen deutschsprachigen Autoren. 1938 emigrierte er nach Frankreich, 1940 über Spanien in die USA. Er starb in Beverly Hills. »Die vierzig Tage des Musa Dagh« erschien 1933 in Wien und Berlin und wurde in Deutschland zwei Monate später verboten.

Alexander Fehling als Gabriel Bagradian (r.) und Stefan Viering als Krikor
© SWR/Peter A. Schmidt
Alexander Fehling als Gabriel Bagradian (r.) und Stefan Viering als Krikor © SWR/Peter A. Schmidt

Produktions- und Sendedaten

  • Südwestrundfunk / Norddeutscher Rundfunk / Hessischer Rundfunk 2015
  • Erstsendung: 05.04.2015 | SWR2 | 88'01

Veröffentlichungen

  • CD-Edition: Der Hörverlag 2015

Rezensionen (Auswahl)

  • Angela di Ciriaco-Sussdorff: Klagelied über die Verfolgung des armenischen Volkes. In: Medienkorrespondenz 8/2015 vom 17.04.2015, S. 32.

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