Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Gottfried Keller
Die drei gerechten Kammmacher
Vorlage: Die drei gerechten Kammmacher (Novelle)
Bearbeitung (Wort): Luise Besserer
Technische Realisierung: Burkhard Pilzer-Landeck, Anke Schlipf
Regie: Günter Maurer
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Hanspeter Müller-Drossaart Erzähler Stephan Moos Jobst Folkert Dücker Fridolin David Liske Dietrich Rahel Hubacher Züs Bünzlin Jürg Löw Meister Karin Pfammatter Meisterin
Die Kammmacherei ist ein ausgestorbenes Handwerk. Überlebt hat sie einzig als literarische
Reminiszenz in einer der bekanntesten Novellen des Dichters Gottfried Keller. Im wonnigen Spiesser-
Paradies Seldwyla lässt Keller drei brave deutsche Handwerksgesellen zu einem grotesken Wettkampf
antreten.
Der Meister einer Seldwyler Manufaktur zur Herstellung von Kämmen möchte seinem Geschäft die
Zukunft sichern. So stellt er, neben einem bereits Eingesessenen, noch zwei weitere Gesellen aus der
deutschen Provinz ein. Es sind willige, strebsame und sparsame Burschen, die nicht einmal etwas
dagegen haben, sich zum Schlafen ein Bett teilen zu müssen. Nur in einem unterscheiden sie sich:
ihrem Dialekt. Als aber der Meister ankündigt, eine Nachfolge für sein Geschäft zu suchen, entbrennt
unter den Dreien eine handfeste Konkurrenz. Diese wird zusätzlich geschürt durch das Auftreten der
selbstsicheren Jungfer Züs Bünzlin. Ihr Vermögen und ihre demonstrativ vorgetragene moralische
Überlegenheit verdreht den drei Rivalen Herz und Hirn, und sie verrennen sich heillos in ihrem
Bemühen, den Anforderungen eines erfolgreichen Lebens gerecht zu werden.
Gottfried Kellers Novelle, entstanden 1855 in Berlin, gilt als Musterbeispiel einer realistischen Groteske.
SWR und SRF präsentieren sie nun erstmals als Hörspiel, in einer Bearbeitung, die Kellers helvetisch
grundierte Sprachkunst mit den Besonderheiten der süddeutschen Mundarten kontrastiert.
Weitere Informationen
Gottfried Keller, geboren 1819 in Zürich, war der wichtigste Schweizer Dichter des 19. Jahrhunderts.
Nach einer erfolglosen Lehre als Kunstmaler zog er, die ersten Skizzen zu einem Roman in der
Tasche, nach Heidelberg, um zu studieren. In Berlin schrieb er u.a. «Der grüne Heinrich». Er kehrte
erneut nach Zürich und in die finanzielle Abhängigkeit von seiner Mutter zurück. Nach Jahren als
Journalist und Gelegenheitsdichter wurde er Staatsschreiber. Er starb 1890 in Zürich.

Produktions- und Sendedaten
- Südwestrundfunk / Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) 2015
- Erstsendung: 09.01.2016 | SWR4 | 21:03 Uhr | 54'28