Hörspielbearbeitung, Kriminalhörspiel, Science Fiction-Hörspiel

Autor/Autorin: Robert Louis Stevenson

Dr. Jekyll und Mr. Hyde

Vorlage: Dr. Jekyll und Mr. Hyde (Roman, englisch)
Bearbeitung (Wort): Claus Beling
Technische Realisierung: Liesl Schmidt, Regina Kraus

Regie: Thomas Köhler

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Ernst Fritz FürbringerUtterson
    Gertraud HeiseMademoiselle Laget
    Horst BeilkeDr. Lanyon
    Hans GoguelPoole
    Walter HeiligConstable
    Adolph SpalingerDr. bzw. Mr. Hyde

Ein Arzt entwickelt eine Droge, die seine Persönlichkeit in zwei gegensätzliche Existenzformen spaltet. Dr. Henry Jekyll, angesehener und vielbeschäftigter Arzt, pflegt zur Bestürzung seiner Freunde Umgang mit einem finsteren Gesellen von abstoßendem Äußeren und brutalem Benehmen, der seit einiger Zeit die Straßen unsicher macht. Von seinem Jugendfreund und juristischen Berater Utterson auf diesen merkwürdigen Sachverhalt angesprochen, bezeichnet Jekyll jenen zwielichtigen Mr. Hyde ausdrücklich als seinen Freund, dem er testamentarisch alle Besitztümer vermacht habe. Besondere Umstände zwängen ihn, sich anders zu entscheiden als nach dem gesunden Menschenverstand nötig schiene. Als auf offener Straße ein Mann erschlagen wird, deutet alles darauf hin, daß Hyde der Täter war. Es scheint, daß Jekyll den Mörder decken will. Aber warum? Utterson verschafft sich gewaltsam Zutritt zum Laboratorium seines Freundes, der sich darin seit Tagen verbarrikadiert hat, doch er findet nicht Jekyll, sondern Hyde, der sich mit einem schnell wirkenden Gift selbst gerichtet hat. Jekyll selbst aber bleibt verschwunden. Ein Brief offenbart schließlich das schreckliche Geheimnis. Jekyll war bei seinen Forschungen auf eine Substanz gestoßen, die ihm eine vollständige Existenzumwandlung aus seiner normalen Daseinsform in die Gestalt und Wesensart des Edward Hyde ermöglicht hatte, der die Summe all seiner bösen Eigenschaften verkörperte. Es war nicht allein der wissenschaftliche Erfolg, der ihn faszinierte, sondern das Gefühl von Macht. Die Droge versetzte ihn in die Lage, die Verhaltensweisen Gut und Böse nach eigenem Gutdünken zu steuern. Aber die Existenzform des Mr. Hyde begann im Lauf der Zeit zu dominieren. Die Rückverwandlung wurde immer schwieriger, und zuletzt begann er sich ohne sein Zutun in seine abscheuliche zweite Ichform zu verwandeln. Je öfter das Böse Gelegenheit erhielt, sich zu verselbständigen, um so größeren Spielraum gewann es. Jekyll hatte stärker sein wollen als das Böse und es beherrschen wollen, aber das Böse war stärker geworden und beherrschte ihn. (Pressetext nach Horst G. Tröster: Science Fiction im Hörspiel 1947-1987. Hrsg. vom Deutschen Rundfunkarchiv. Frankfurt am Main 1993)

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Südwestfunk 1977
  • Erstsendung: 20.12.1977 | 53'06

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