Originalhörspiel, Mundarthörspiel
Autor/Autorin:
Fritz Arend
Över de stillen Straten
Niederdeutsches Hörspiel
Technische Realisierung: Günter Becker, Christine Potschkat
Regieassistenz: Werner Staats
Regie: Jochen Schütt
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Heino Stichweh Polizeiführer Rolf Becker Agitator Frank Grupe Junger Polizeibeamter Siemen Rühaak Junger Demonstrant Herbert Steinmetz Minister
Bremen — Zürich — Berlin — Hamburg — das sind Stationen einer neuen Form von Gewalt in den großen Städten Westeuropas. Unterschiedliche Anlässe bringen überall das gleiche Phänomen zum Vorschein, und weder für die Ursachen noch für Möglichkeiten zur Überwindung der hier zutage tretenden Kluft zwischen großen Bevölkerungsgruppen gibt es bislang umfassende Erklärungen oder erfolgversprechende Strategien.
Das Hörspiel versucht weder, eine solche Analyse zu leisten, noch will es gar eine Art Therapie anbieten; es stellt das Problem anhand eines konkreten Ereignisses aus einer Perspektive dar, die in der Öffentlichkeit verhältnismäßig selten zur Sprache kommt: aus der Perspektive eines Polizeiführers, der mit Situationen fertig werden muß, die er nicht selbst herbeigeführt hat, für die er eigentlich nicht ausgebildet ist und deren Verlauf seiner Entscheidung weitgehend entzogen ist.
Die Tatsache, daß der Autor sein Hörspiel in plattdeutscher Sprache geschrieben hat, bedeutet nur in zweiter Linie eine lokale Festlegung des Geschehens, das so oder ähnlich ja in jeder größeren Stadt stattfinden kann; vor allem drückt sich in der intimen Sprachform jener Zwiespalt aus, der darin liegt, daß die an solchen Auseinandersetzungen Beteiligten nicht nur Vertreter der einen oder anderen Seite eines Konflikts sind, sondern stets auch einzelne Menschen, die mit eigenen Gefühlen, eigenen Ängsten und nicht zuletzt mit eigenen Vorurteilen auf eine oft als unbeinflußbar empfundene Wirklichkeit reagieren.
Produktions- und Sendedaten
- Radio Bremen / Norddeutscher Rundfunk 1981
- Erstsendung: 04.05.1981 | 57'25