Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Mascha Kaléko, Jan Koneffke
Bleibtreu heißt die Straße
Vorlage: Bleibtreu heißt die Straße (Gedicht)
Komposition: Peter Ehwald
Musik: Michael Schacht
Regie: Christine Nagel
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Tilla Kratochwil Lisa Hrdina Stefan Kaminski Gerd Wameling
Wenige Monate vor ihrem Tod besucht die
Dichterin Mascha Kaléko, die 36 Jahre zuvor
mit Mann und Kind vor den Nazis in die Vereinigten
Staaten floh, noch einmal ihre Stadt
Berlin. Auch dem Haus in der Bleibtreustraße,
das die Familie bewohnte, stattet sie einen
Besuch ab. Der Aufenthalt an der Spree wird
zu einer Reise in die Vergangenheit, von der
Flucht im Ersten Weltkrieg aus Galizien ins Kaiserreich
über die frühen Jahre in der pulsierenden
Hauptstadt, vom amerikanischen Exil
bis zur Rückkehr in ein Nachkriegsdeutschland,
das die „Großstadtlerche” in die Arme
schließt: als Alibi. Dass sich Kaléko dieser
Rolle verweigert, wird ihr nicht verziehen. Jan
Kone¹kes Hörspiel-Poem, das vom Reim in
den Versen Mascha Kalékos als Déjà-vu-Erfahrung
des glücklichen Gleichklangs erzählt, ist
ein Porträt nicht nur der sich selbst befragenden
Dichterin, sondern auch des Landes, in
dem sie nicht mehr heimisch werden konnte.
Ihr letztes Gedicht ‚Bleibtreu heißt die Straße‘
bleibt ungereimt.
Weitere Informationen
Mascha Kaléko, geboren 1907 im galizischen Chrzanów, gestorben 1975 in Zürich, war eine polnisch-jüdische, der Neuen Sachlichkeit zugerechnete Dichterin. Sie fand in den Zwanzigerjahren in Berlin Anschluss an die intellektuellen Kreise des Romanischen Cafés und zählt heute zu den bedeutendsten deutschsprachigen Dichterinnen des 20. Jahrhunderts.
Jan Koneffke, geboren 1960 in Darmstadt, studierte er Philosophie und Germanistik. Nachdem er 1987 den Leonce-und-Lena-Preis für Lyrik erhielt, begann er als freier Schriftsteller zu arbeiten.


Produktions- und Sendedaten
- Deutschlandradio / Rundfunk Berlin-Brandenburg 2017
- Erstsendung: 11.11.2017 | Deutschlandfunk | 20:05 Uhr | 50'32