Originalhörspiel

Autor/Autorin: Günter Eich

Schritte zu Andreas

Komposition: Martin Derungs

Musik: R. Müller (Gitarre)

Regie: Wolfgang Woytt

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/Sprecherin
    Arnulf Schumacher
    Susanne Flury

"Andreas, ein Holzfäller, liegt sterbend allein in einer Hütte hoch im Gebirge. In seinen Fieberträumen ruft er den Namen eines Mädchens, Kathrin, die zwei Stunden weit von ihm entfernt im Tale wohnt. Mitten in der Nacht vom Sturme geweckt, ist es ihr zwischen Wachsein und Traum, als hörte sie eine rufende Stimme, und von unerklärlicher Angst befallen steht sie auf und läuft wie schlafwandelnd aufs Gebirge zu. Doch ih ihre Schritte, die Andreas mit seinen fiebrigen Sinnen zu vernehmen glaubt, mischen sich andere hinein: die Schritte des Todes, und während sie vergeblich  diesen schnelleren zuvorzukommen versucht, wachsen in Andreas' Ohr die Schritte des Todes lauter und beherrschender an, bis jene Kathrins ganz verklingen. Er weiß, welche zuerst bei ihm sein werden. Aber wenn er auch stirbt, so wird der Tod nicht siegen: Die Bäume nehmen den Sterbenden auf, in ihren steigenden Saft kehrt auch er aus der Gruft der Erde in das lebendige Licht zurück und bleibt in der Fülle des Daseins, die kein Ende hat." (Günter Eich zu seinem Hörspiel 1935, zitiert nach: Hans-Ulrich Wagner: Günter Eich und der Rundfunk. Essay und Dokumentation. Potsdam 1999. S. 144)

Günter Eich im Jahr 1953. Der Preisträger des Hörspielpreises der Kriegsblinden von 1952 und des Georg-Büchner-Preises von 1959 gehörte in den 50er Jahren zu den meistgespielten Hörspielautoren.
©dpa
Günter Eich im Jahr 1953. Der Preisträger des Hörspielpreises der Kriegsblinden von 1952 und des Georg-Büchner-Preises von 1959 gehörte in den 50er Jahren zu den meistgespielten Hörspielautoren. ©dpa

Produktions- und Sendedaten

  • Deutsche Welle 1975
  • Erstsendung: 21.07.1975 | 29'50

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