Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Noam Brusilovsky, Ofer Waldman
We love Israel (1. Folge: Am Flughafen Berlin Schönefeld – Warum reisen wir nach Israel?)
Bearbeitung (Wort): Marco Damghani
Komposition: Tobias Purfürst, Yair Elazar Glotman
Redaktion: Manfred Hess
Dramaturgie: Manfred Hess
Technische Realisierung: Daniel Senger, Bernd Bechtold, Sonja Röder, Venke Decker
Regieassistenz: Lukas Fuetterer
Regie: Noam Brusilovsky
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Stephan Wolf-Schönburg Erzähler Orit Nahimas Danit Jerry Hoffmann Naiver Passagier Noam Brusilovsky Noam Brusilovsky Ofer Waldman Ofer Waldman Tobias Herzberg Feygele O-Ton Funktion N. N. Originaltonstimmen aus Deutschland und Israel
Am 14. Mai 1948 endete das britische Mandat über
Palästina. Am gleichen Nachmittag proklamierte Ben
Gurion den Staat Israel.
»Ein Israeli im Jahr 2017/18, vom deutschen Blick getroffen,
wirft stets multiple Schatten: jüdisch, fremd, anziehend,
berauschend. Die deutsche Öffentlichkeit bedarf
des greifbaren, fassbaren, spürbaren Juden, um sich
ihrer Werte zu bestätigen. Dabei entsteht eine Vermengung,
nicht zuletzt eine des Vergangenen mit dem
Gegenwärtigen.
We love Israel – wer sind ›we‹, was ist das für eine Liebe,
und welches Israel ist da gemeint – und zwar beider Seiten,
der Liebenden wie auch der Geliebten?
Israel und die Israelis scheinen von verschiedenen Gruppen
in der deutschen Gesellschaft geliebt zu werden:
Pegida, Antideutschen, gläubigen Christen oder schwulen
Tel-Aviv-Fans. Dass der biblische Liebessatz dabei
eine verstörende Verkehrung erlebt, wird selten angesprochen:
Ich liebe mich selbst (als Deutschen), wie ich
meinen nächsten (Israeli) liebe. Oder umgekehrt. Inwiefern
sind Israelis bereit, die deutsche Liebe für Israel zu
instrumentalisieren? Eine Reise zweier Israelis im Auftrag des SWR versucht,
diesen Auftrag zu erfüllen. Über ein Serial in sieben Stationen:
von Berlin, wo die größte israelische Gemeinde
außerhalb Israels lebt, von deutsch-christlichen Touristen
in Israel, deutschen Schwulen in Tel Aviv, von Israel
unterstützenden Organisationen wie Pegida und ›Antifa
pro-Israel‹, aber auch von muslimisch-deutschen wie
israelisch-jüdischen BDS Aktivisten. Deutsche und israelische
Gesprächspartner im On-Interview legen das
Stimmenfundament, das sich zwischen angebrachter
Seriosität und exponierter Absurdität bewegen wird.
Erweitert werden sie durch ›scripted reality‹, in der fiktive
deutsche und israelische Figuren mit Schauspielern
besetzt werden. Vor allem diese ›Rollen‹ äußern all das,
was man eigentlich nicht über die deutsch-israelische
Beziehung sagen darf.« (Brusilovsky/Waldman)
Weitere Informationen
Noam Brusilovsky, geboren 1989 in Israel, lebt seit 2012 in
Berlin. Er studierte an der Hochschule für
Schauspielkunst Ernst Busch. Er inszeniert
für Theater und Rundfunk, zuletzt
»Broken German« nach dem Roman von
Tomer Gardi (SWR), ausgezeichnet mit
dem ARD Hörspielpreis 2017.
Ofer Waldman, geboren 1979 in Jerusalem, zog 1999
nach Deutschland als Mitglied des West-
Eastern Divan Orchesters von Daniel Barenboim.
Er studierte Orchestermusik, kehrte zum Studium der
deutschen Literaturgeschichte nach Israel zurück. Er lebt seit
2016 wieder in Berlin, promoviert an der
Hebräischen Universität Jerusalem und
der FU Berlin und schreibt politische Feuilletons und Features.

Produktions- und Sendedaten
- Südwestrundfunk / Deutschlandradio 2018
- Erstsendung: 17.05.2018 | SWR2 | 12''45
Auszeichnungen
- Hörspiel des Monats Mai 2018
Rezensionen (Auswahl)
- Stefan Fischer: Beziehungsstatus unbekannt. In: Süddeutsche Zeitung vom 17.5.2018. S. 29. | Rafik Will: Innovativ in Kunst verwandelt. In: Medienkorrespondenz vom 15.6.2018. S. 39. | N. N.: Serial "We love Israel" ist Hörspiel des Monats Mai. In: Medienkorrespondenz vom 15.6.2018. S. 32.
- Stefan Fischer: Im Kaleidoskop. In: Süddeutsche Zeitung vom 23.10.2019. S. 27.