Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Matthias Karow
Die Tochter des Onslow Kirby
Komposition: Sabine Worthmann
Dramaturgie: Christiane Ohaus
Technische Realisierung: Gerd-Ulrich Poggensee, Nicole Graul
Regieassistenz: Lisa Krumme
Musik: Sabine Worthmann, Nikolaus Neuser, Almut Kühne
Regie: Oliver Sturm
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Julia Nachtmann Sandra Schlüter/Lou Kirby Tilo Werner Jens Haban Michael Wittenborn Eduard Nissen Nicki von Tempelhoff Henrik Hofen, Pachulke Adam Bousdoukos
Ein Ehepaar zieht von der Stadt (Hamburg) aufs platte Land und
lebt dort zurückgezogen, ohne nennenswerten Kontakt zur
Dorfbevölkerung. Sie fährt täglich zur Arbeit in die Stadt und
schafft das Geld heran, er, ein erfolgloser Schriftsteller, arbeitet
zuhause an seinem Roman. An einem Tag, bedingt durch so
belanglose Zufälle wie das regnerisch-stürmische Wetter und
das Ausfallen des Busses, gerät auf einmal ihr ruhiges Leben vollkommen aus den Fugen. Selbstverständlichkeiten verschwimmen, Gewiss
heiten lösen sich auf, Zeitschichten scheinen sich zu
verschieben. Die junge Frau muss feststellen, dass im Dorf eine
heimliche totalitäre Ordnung herrscht, die sich auf alte Traditionen beruft. Ihr Gefühl der Unheimlichkeit wächst in einem Gespräch mit dem Wirt der Dorfkneipe, bei dem sie sich sukzessive in eine parallele Welt hinein gezogen fühlt. Was geschieht hier für
eine merkwürdige Vereinnahmung? Sind sie und ihr Mann schon
längst Marionetten in einem fremden Spiel, von dem sie nichts
ahnten? Zu ihrem Entsetzen muss sie jedoch feststellen, dass sie
auch ihr erfolgloses „Kafkachen“, wie sie ihren Schriftstellergatten despektierlich zu nennen pflegt, gehörig unterschätzt hat. Am Ende wird sogar jemand sterben. Das Fantastische in dieser Geschichte basiert nicht auf der Annahme außerirdischer Parallelwelten, sondern verweist auf die Grenzen unserer Wahrnehmung, durch die uns immer große Teile unserer Mit- und Umwelt verschlossen bleiben.

Produktions- und Sendedaten
- Norddeutscher Rundfunk 2019
- Erstsendung: 30.06.2019 | NDR Info | 52''01