Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Holger Böhme
Dieter und der Wolf
Vorlage: Dieter und der Wolf (Theaterstück)
Komposition: Tobias Morgenstern
Redaktion: Thomas Fritz
Technische Realisierung: Holger König, Hans Peter Ruhnert
Regieassistenz: Thekla Harre
Regie: Gabriele Bigott
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Jörg Schüttauf Dieter O-Ton Funktion
In Deutschland gibt es wieder Wölfe, und sie fühlen sich wohl. Das letzte
Wolfsmonitoring des Bundesamts für Naturschutz gibt 600 Tiere an. Ob sie
ein Segen oder doch eher ein Fluch sind, darüber gehen die Meinungen
weit auseinander. Dieter allerdings, und als ehemaliger Revierförster ist er
immerhin ein Mann vom Fach, spricht sich unumwunden für die gezielte
Entnahme aus. Und als das Dorf von ihm verlangt, den Wolf, der sich in der
Nähe angesiedelt hat, abzuschießen, und zwar ohne Genehmigung, zögert
er nicht, zur Waffe zu greifen. Beziehungsweise doch … Zwar ist die Vorstellung,
einmal der Held des Dorfes und nicht der verschrobene Außenseiter
zu sein, eine starke Verlockung. Doch ausgerechnet die Marianne
ergreift für Boris Partei - so oft, wie Dieter den Wolf schon beobachtet (und
konditioniert) hat, kann er ihn ja wohl auch „Boris“ nennen. Und für die
Marianne hat sich Dieter schon interessiert, als sie zusammen eingeschult
wurden. Und als sie den Herbert geheiratet hat, immer noch. Doch nun ist
der Herbert tot. Während er, das Gewehr in der Hand, den Wolf erwartet,
dämmert Dieter, dass sein Leben in einer Sackgasse steckt. Soll er sich den
Ausgang frei schießen?
Weitere Informationen
Holger Böhme, geboren 1965 in
Dresden, nach Abitur und Armeezeit
Transportarbeiter, Krankenfahrer und
Beleuchter an verschiedenen Theatern
Dresdens. Seit 2000 freier Autor und
Regisseur. Schreibt Prosa, Theaterstücke
und Hörspiele, so „Es ist noch
einmal gut gegangen“ (Funkhaus
Berlin 1990), „Krauses Tod“ (ORB
1995), „Still Mutter“ (MDR 1997),
„Stillleben mit Dorf und Leichen“
(ORB/SFB 1998), „Sonnenwende.
Toter Hund“ (ORB/SFB, NDR 2002),
„Spritztour mit Leichenwagen“ (DLR
2004), „In einem Zug“ (RBB/DLF
2005), „Der Fall Karassek“ (RBB 2010),
„Der Kormoran“ (MDR 2013), „Die
meisten Afrikaner können nicht
schwimmen“ (MDR 2016) und
„Manitu“ (MDR 2017).


Produktions- und Sendedaten
- Mitteldeutscher Rundfunk 2019
- Erstsendung: 25.02.2019 | MDR KULTUR | 53'19
Rezensionen (Auswahl)
- Renate Stinn: Geschichte eines Dorfes. In: epd medien Nr. 9 vom 01.03.2019. S. 38.