Originalhörspiel

Autor/Autorin: Stefan Veith, Peter Fey

Zwischen Schokolade und Prothesen

Ein Real-Fake in O-Tönen mit Musik

Musikalische Leitung: Peter Fey

Regie: Peter Fey, Stefan Veith

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/Sprecherin
    Sebastian Hülk
    Matthias Zimmer
    Thomas Gsella
    Mechthild Großmann
    Hans Zippert
    Smudo
    u.a.
    Sonstige MitwirkendeFunktion
    Matthias ZimmerIdee (zusammen mit Stefan Veith)

"Erzählt wird die Passions-Geschichte des deutschen politischen  Aktivisten  und  Partymachers  Gallus  von  Tabernagel. Vom großen Einschnitt eines sogenannten Attentats  über  darauffolgende  schwere  Krankheiten  bis zu seinem Tode, dem ihm seine spirituelle Prothese Swami Durchananda als Atempause verkauft. Tatsächlich gibt es ein Vielmehr danach, denn im Himmel tobt erst recht das wahre Leben. Es bleibt nicht aus, dass die Stationen der Krankheiten skizziert werden, die der arme Tabernagel auf dem Weg in die Ewigkeit zurücklegen muss. Ihm zur Seite stehen sein Arzt Dario Mercurio, ein Betreuungsrichter (der letztliche Entscheider über Leben und Tod) und die Sterbebegleiterin Andrea Immerdar, weil sie immer da ist, wenn gestorben wird. Mit Taber-nagel gleitet auch seine badische Mutter Reserl über die Atempause an den himmlischen Ort. In diesem Stück wird endlich aufgeklärt, was da oben eigentlich los ist und dass es natürlich eben diese Ewig-keit auch gibt. Eingeflochten in diese Lebens- als Leidensgeschichte wird genaueres Wissen über Schokolade und über die Lust an Süßem, aber auch über die verschiedenen (Lebens-)Prothesen-Arten samt ihrer Herstellungs-weise. Über Gedichte, Prosa, Songs und Szenen, in Form Im Bremer »Viertel« geht es oft bis in die Morgenstunden feuchtfröhlich zu. Was dazu gehört: Musik, Tanzen und Liebe. Was leider auch dazugehört: Drogen, Schlägereien und Hausverbote – und – an einem Sonntagvormittag – ein toter Türsteher im Hinterhof der Kneipe. Für die junge Kommissarin Yelda Üncan beginnt mit dem  Fund  der  Leiche  ein  komplizierter  Fall,  der  zwischen einer Verkettung unglücklicher Ereignisse und einer Verschwörung à la »Mord im Orientexpress« bis zum Schluss ungeklärt bleibt. Doch neben dem Fall gibt es noch eine weitere Herausforderung für sie: ihr neuer Kollege Jonathan Brooks – ein Brite, Mitte dreißig, der zu einem Erfahrungsaustausch aus London nach Bremen gekommen ist und bei der dortigen Kripo hospitiert. Klingt komisch? Ist es auch. Jonathan hält sich für schlauer als seine Bremer Kollegin und – zu ihrem Leidwesen – auch für witziger als alle anderen. Doch damit nicht genug. Der einzelgängerische Brite hat seine ganz spezielle Methode, Fälle zu lösen: Er hört einfach nur. Klingt komisch? Vielleicht ..., eines Pop-Konzeptalbums angelegt, kommt das Stück wie sein Cast zum Schluss, dass im Prinzip all das von Schokolade und Prothesen abhängig ist, was das dauernde Aushalten des menschlichen Daseins betrifft. Die Geschichte, die das Hörspiel erzählt, ist beinahe so wie gelebt. Die Namen sind geändert, inhaltlich auf das Wesentliche beschränkt; die Mitwirkenden kennen die Realia und waren vielfach dabei."  (Stefan Veith/Peter Fey)

Weitere Informationen
Stefan Veith, geboren in Lörrach, dort und in Bühl aufgewachsen, war Mitbegründer des legendären Elektronik Labels Force Inc./Mille Plateau, Anarcho-Eventler und Partymacher mit Sven Väth, ist nun Politikberater wie leibhaftiger Realsatiriker (Swami Durchananda). Veith hat das hotelharakiri.de aus der Taufe gehoben.

Peter Fey, geboren in Frankfurt a.M., lebt als Psychiater in Darmstadt. Als Produzent wie Mastering-Mind  arbeitete er u.a. für Brian Eno und Peter Schwalm, ist Mitbegründer und  Programmmacher des Frankfurter Stadtradios Radio X und als Elektronik-Musiker in der nationalen wie internationalen Neo-Punk-Szene unterwegs. Für den SWR realisierten Veith und Fey 2017 das Hörspiel "Das Dienen geht weiter".

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Südwestrundfunk 2019
  • Erstsendung: 14.11.2019 | SWR2 | 71'07

Rezensionen (Auswahl)

  • Christian Hörburger: Toten- und Zotentanz . In: Medienkorrespondenz Nr. 25. 06.12.2019. S. 37.

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