Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Erich Maria Remarque
Die Nacht von Lissabon (1. Teil der vierteiligen Fassung)
Vorlage: Die Nacht von Lissabon (Roman)
Bearbeitung (Wort): Silke Hildebrandt
Komposition: Julia Klomfaß, Magdalena Graça
Redaktion: Holger Rink
Dramaturgie: Holger Rink
Technische Realisierung: Gertrudt Glosemeyer, Barbara Göbel
Regieassistenz: Tim Müller
Regie: Silke Hildebrandt
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Maximilian Simonischek Mann Max von Pufendorf Josef Schwarz Lisa Hrdina Helen Jean Paul Baeck Dr. Martens Holger Kraft Wirt/Jäger Wolfgang Rüter Kellner Daniel Wiemer Kellner Jasmin Schwiers Amerikanerin
1942, abends in Lissabon: Ein Mann steht am Hafen und starrt auf das Schiff, das ihn und seine Frau Ruth am nächsten Morgen in die Freiheit bringen könnte, nach Amerika. Aber es gibt keine Rettung für ihn: Er hat keine Tickets und keine Pässe. Da trifft er einen Mann, der ihm alle notwendigen Papiere überlassen wird unter einer Bedingung: Er soll mit ihm die Nacht verbringen und seine Geschichte anhören.
Die beiden ziehen durch das nächtliche Lissabon und der Mann, er nennt sich Schwarz, erzählt seine Geschichte: In Nazideutschland vom eigenen Schwager denunziert gerät er in Haft, wird entlassen und es gelingt ihm die Flucht. Doch weil er ohne seine Frau Helen nicht leben will, kehrt er heimlich zurück nach Deutschland und das Ehepaar beschließt, gemeinsam zu fliehen. Es beginnt eine Odyssee durch Kriegs-Europa, immer auf der Flucht vor Verhaftung und Internierung und auf der Flucht vor dem Schwager, der alles daran setzt, seine Schwester Helen zurückzuholen. Was Schwarz nicht weiß: Helen ist unheilbar an Krebs erkrankt und verheimlicht es ihm lange Zeit, um die Flucht nicht zu gefährden.
"Die Nacht von Lissabon" erschien 1962, wurde Remarques letzte Veröffentlichung und bildet einen Schlüsselroman für sein Werk: sowohl die tragisch endende Liebesgeschichte, die er zuvor in verschiedenen Romanen immer wieder aufgegriffen hatte als auch in der Auseinandersetzung mit Deutschland.
Weitere Informationen
Erich Maria Remarque (geboren 1898 in Osnabrück, gestorben 1970 in Locarno) emigrierte 1932 in die Schweiz und kehrte nach dem Krieg nur noch sporadisch nach Deutschland zurück. Sein Werk aber ist eine immerwährende Auseinandersetzung mit seinem Land, was er liebte, deren Machthaber in den 1930er Jahren seine Werke verbrannten und welches ihn nach dem Krieg für seine Flucht als Verräter verurteilte.


Produktions- und Sendedaten
- Radio Bremen / Westdeutscher Rundfunk 2019
- Erstsendung: 10.02.2020 | WDR 3 | 18:05 Uhr | 27'48
Veröffentlichungen
- CD-Edition: Der Audio Verlag 2020
Auszeichnungen
- hr2-Hörbuchbestenliste Oktober 2020 (4. Platz)
Rezensionen (Auswahl)
- Stefan Fischer: Am besten unsichtbar. In: Süddeutsche Zeitung vom 20.12.2019. S. 31.
- Angela di Ciriaco-Sussdorff: Die Suche nach dem Schiff der Hoffnung. In: Medienkorrespondenz Nr. 2. 31.01.2020. S. 40.
- Alexander Kosenina: Vier Wochen in der Hölle. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 21.09.2020. S. 12. (Zur CD-Edition)