Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Franziska Seyboldt

Rattatatam, mein Herz

Vorlage: Rattatatam, mein Herz
Bearbeitung (Wort): Elisabeth Weilenmann
Redaktion: Katja Huber
Technische Realisierung: Peter Preuß, Peter Preuß
Regieassistenz: Pauline Seiberlich

Regie: Elisabeth Weilenmann

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Pola O'MaraFranziska
    Franz PätzoldAngst
    Christian SchnellerDr. Goldberg / Pilot
    Julia ProchnowDr. Herzog
    Ulrike ArnoldÄrztin / U-Bahn-Sprecherin
    Nora BollmannMutter
    Vincent RedetzkiJulian
    Anne BolikFrau in Tram 1 / Sabine
    Géraldine RathsFrau in Tram 2 / Merle

Angst haben wir alle, und das ist auch gut so. Weil sie uns davor bewahrt, uns in Gefahr zu begeben. Mit einer Angst, die uns behutsam begleitet, können wir gut leben. Die nichts dagegen hat, sich ab und zu von guten Argumenten oder noch besserer  Laune  vertreiben  zu  lassen. Was aber, wenn die Angst so präsent ist, dass  ein  unbeschwertes  Leben  kaum  noch möglich ist? Wenn sie uns auslacht, immer am längeren Hebel sitzt und unser Denken und Handeln bestimmt? Tatsächlich kommt diese Art von Angst öfter vor, als man glaubt, und sie ist weder mit reiner  Willenskraft  zu  zähmen,  noch  lässt sie sich einfach ignorieren. Aber manchmal hilft es, sich mit der Angst zu unterhalten, um sie besser zu verstehen – wie Franziska Seyboldt in Rattatatam, mein Herz. Die Angst hat sich schon früh in ihr Leben geschlichen, um sich dort breit zu machen: in der U-Bahn, beim Arzt, bei der Arbeit, auch mal am Tresen der Lieblingsbar. So eine Angststörung mit Panikattacken ist wie eine nervige Mitbewohnerin,  nur  eben  im  eigenen  Körper. Millionen von Menschen kennen dieses Gefühl. Und die Scham. Sie kämpfen sich mit ihrer Erkrankung durchs Leben, in ständiger Angst vor der Angst, und hangeln sich von Ausrede zu Ausrede. Aber warum ist es so schwer, zuzugeben, dass man ein Problem hat? Ist man schwach, wenn man Schwäche zeigt – oder holt man sich gerade so die Kontrolle zurück? Und vor allem: Wie wird man diese Scheißangst wieder los? Ein Hörspiel über Schildkrötentage und Siebtage, die vermeintliche Peinlichkeit, sein Innerstes nach Außen zu kehren und eine Angst, die ganz schön oft dazwischen quatscht. „Ich habe mich diesem Thema aus drei Gründen gewidmet: Weil ich selbst betroffen bin und anderen Betroffenen zeigen wollte, dass sie nicht allein sind. Weil ich auch bei Nichtbetroffenen ein Verständnis für Angsterkrankungen schaffen wollte. Und weil psychische Erkrankungen  immer  noch  stigmatisiert  werden – und ich den starken Wunsch hatte, dem etwas entgegen zu setzen.“ (Franziska Seyboldt)„In Franziska Seyboldts Text spürt man die Angst körperlich: durch das Rattern des Herzen, die Ruhe vor dem Sturm, die Suche nach Erklärungen, Lösungen, Verhandlungsmöglichkeiten. Diese Auseinandersetzung hat mich nicht nur inhaltlich  gepackt,  sondern  auch  akustisch  gereizt. Wie klingt ihre Angst? Verändert sie sich stimmlich? Wie lässt sich die Gefühlswelt der Autorin ästhetisch spürbar machen?“ (Elisabeth Weilenmann)

Weitere Informationen
Franziska Seyboldt, geb. 1984 in Baden-Württemberg, lebt in Berlin. Autorin und Journalistin. Studium Modejournalismus und Medienkommunikation in Hamburg. Redakteurin bei der taz. Bücher Müslimädchen. Mein Trauma vom gesunden Leben (2013), Theo weiß, was er will (Kinderbuch, 2016), Rattatatam, mein Herz. Vom Leben mit der Angst (2018). Rattatatam, mein Herz ist ihr Hörspiel-Debüt.

Ulrike Arnold (Rollen: Ärztin und U-Bahn-Sprecherin) bei den Aufnahmen zum Hörspiel "Rattatatam" im Studio 9.
© BR/Pauline Seiberlich
Ulrike Arnold (Rollen: Ärztin und U-Bahn-Sprecherin) bei den Aufnahmen zum Hörspiel "Rattatatam" im Studio 9. © BR/Pauline Seiberlich

Produktions- und Sendedaten

  • Bayerischer Rundfunk 2020
  • Erstsendung: 22.11.2020 | Bayern 2 | 15:05 Uhr | 52'07

Rezensionen (Auswahl)

  • Christian Hörburger: Humorig-bissig. In: Medienkorrespondenz Nr. 25/20 vom 4.12.2020

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