Ars acustica

Autor/Autorin: Masimba Hwati

Mshika-Shika

Schwarzmarktklänge und Guerillapoesie

Dramaturgie: Nathalie Singer, Marcus Gammel
Technische Realisierung: Eleftherios Krysalis, Vivien Mercedes Jester

Realisation: Masimba Hwati

  • Weitere Mitwirkende

    O-Ton
    Robin Douglas Hwati
    Florence Maidei Hwati
    Konstantin Bayer
    Bianka Voigt

    Musik: Alois Moyo (Stimme), Masimba Hwati, Markus Westphal, Michael Fischer, Vivien Mercedes Jester, Laura Anh Thu Dang, Dean Ruddock, Luka Mukhavhele, Georg Milz, Lukha Mukhavele (Stimme; Mundbogen)

Die Guerillaradios im simbabwischen Unabhängigkeitskrieg und der Schwarzmarkt von Harare: Diese Klangräume begreift der Klangkünstler Masimba Hwati als Orte des Widerstands gegen koloniale und postkoloniale Machtstrukturen.

Der Schwarzmarkt von Harare könnte das sein, was der Philosoph Achille Mbembe einen Ort „politischer Improvisation“ nennt: Vor aller Augen versteckt, sichtbar und unsichtbar zugleich, ist er ein Gegenentwurf (post)kolonialer Gewaltverhältnisse. Er ist das Börsenparkett der Straße: gedämpfte Stimmen, verführerische Angebote, dubiose Blicke. Der Klang abgenutzter Geldscheine, rasend schnell durch die Finger geblättert.

Diese Soundaufnahmen verschränkt der Künstler Masimba Hwati mit Radiomitschnitten aus der Zeit des Unabhängigkeitskriegs in Simbabwe von 1964 bis 1979. Für die Befreiung von der britischen Kolonialmacht spielte die Weitergabe von Informationen per Guerillaradio eine zentrale Rolle.

Ein Hörstück über alternative Machtstrukturen, kollektive Selbstermächtigung, über Aufbegehren und Widerspenstigkeit.

Weitere Informationen
Masimba Hwati wurde in Mhondoro, Simbabwe, geboren. Sein künstlerischer Ansatz ist interdisziplinär, umfasst Sound, Video, Performance und bildnerische Ausdrucksmittel. Im Moment ist er Doktorand an der Akademie der bildenden Künste in Wien. 2019 war er Gast des Sommerprogramms „Skowhegan School of Painting and Sculpture“. Einzel- und Gruppenausstellungen in Belgien, Simbabwe, Südafrika, Deutschland, USA, Frankreich und Kanada. Gemeinsam mit den beiden Künstlern Chikonzero Chazunguza und Gareth Nyandoro gestaltete er auf der 56. Biennale von Venedig den simbabwischen Pavillon.

Das Hörstück entstand im Rahmen der Radio Art Residency Weimar, ein Projekt des Goethe-Instituts und des Experimentellen Radios an der Bauhaus-Universität Weimar in Kooperation mit der Hochschule für Musik Franz Liszt, Deutschlandfunk Kultur, der Thüringer Landesmedienanstalt, der EIGENHEIM Weimar/Berlin und der ACC Galerie Weimar.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Deutschlandfunk Kultur (Deutschlandradio) 2021
  • Erstsendung: 22.10.2021 | Deutschlandfunk Kultur | 00:05 Uhr | 50'12

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