Ars acustica
Autor/Autorin:
Wingel Pérez Mendoza
Wind
Komposition: Wingel Pérez Mendoza
Redaktion: Stefan Fricke
Realisation: Wingel Pérez Mendoza
Weitere Mitwirkende
Moderation: Stefan Fricke
In der Mythologie der Mayas und der Azteken ist der Wind eine Gottheit –
verbunden mit der wiederkehrenden Zerstörung und der (Neu-)Erschaffung
des Kosmos. Den Schöpfergott Quetzalcoatl verkörpert der Wind, der den
Wolken den Weg weist und so den Regen anzieht. Und Ehecatl, Gott des
Windes und der Gelehrsamkeit, ist so stark, dass sein Atem Sonne und
Mond in Bewegung setzen kann und die ewige Zeit des Kosmos zum
Fließen bringt. In dem Hörstück Wind des mexikanischen Komponisten,
Klangkünstlers und Instrumentalisten Wingel Mendoza (* 1982), der im
hessischen Maintal-Bischhofsheim lebt, verbinden sich verschiedene
Manifestationen des Windes: das Flattern der Vögel, das Geräusch einzelner
Blätter, die Klänge von Glocken oder fernen Zügen, deren sonore Texturen
durch die Luft transportiert werden. Kein Wind ist wie der andere. »Kirchen,
Wälder, Bahnhöfe und Felder meines Wohnorts«, so Mendoza, »bilden die
Aufnahmequellen für mein Hörstück >Wind<. An manchen Tagen war der
Wind ruhig, an anderen waren seine Stöße sehr schnell. Einige Aufnahmen
reinterpretierte ich mit einer Flöte oder E-Gitarre. Der Wind war meine
Partitur.«

Produktions- und Sendedaten
- Hessischer Rundfunk 2021
- Erstsendung: 02.10.2021 | hr2-kultur | 23:00 Uhr | 64'52