Ars acustica

Autor/Autorin: Hugo von Hofmannsthal

Brief des Lord Chandos

Hugo von Hofmannsthal - REMIX

Vorlage: Brief des Lord Chandos (Prosawerk)
Bearbeitung (Wort): Manfred Hess
Komposition: Alva Noto, Ryūichi Sakamoto
Technische Realisierung: Martin Vögele

Realisation: Manfred Hess

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/Sprecherin
    Heiner Schmidt

Ein Text aus dem Jahr 1902. Diese Decadènce- oder Jahrhundertwendenzeit verabschiedete durch die Psychonalyse Freuds und die Relativitätstheorie Einsteins die alte Weltordnung, nach der Religion oder gar der Mensch das Maß aller Dinge waren. Der österreichische Dichter, Prosaautor und vor allem Dramatiker des „Jedermann“, Hugo von Hofmannsthal, schrieb diese Brief-Erzählung. Sie handelt von einem jungen Poeten und seinem Brief an einen Empiriker, gespiegelt im historischen Setting von 1604 – und sie erzählt von seinem Misstrauen gegenüber der allmächtigen Sprache. Diese unsere Sprache, so Chandos, habe ausgedient als Werkzeug, die Welt mit Worten und Wörtern zu erfassen oder gar zu erkennen.  Vielleicht, so sei hinzugefügt, gewinnt sie aber ihre Kraft zurück, wenn sie der Musik vertraut, eingebettet in eine Oper? Hofmannsthal war nicht zuletzt Librettist für Opern von Richard Strauß. Das Hörstück ist als Remix eine Neuproduktion von Hofmannsthals Text, die aber auf einer Lesung aus dem Jahr 1963 beruht. Es versteht sich als Versuch, altes Archivmaterial über ein digitales Programm-Tool akustisch neu zu strukturieren, d.h. zu dramatisieren – und so die Verfügbarkeit und De-Kontextualisierung des Historischen im digitalen Wirklichkeits-Simulation-Raum aufzuzeigen. Ohne moralische Wertung. 

Weitere Informationen
Eine Produktion von Süddeutscher Rundfunk 1963 und Südwestrundfunk 2018

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Süddeutscher Rundfunk / Südwestrundfunk 2018
  • Erstsendung: 28.10.2018 | SWR2 | 00:05 Uhr | 31'13

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