Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Ralf Rothmann

Im Frühling sterben (1. Teil)

Vorlage: Im Frühling sterben (Roman)
Bearbeitung (Wort): Alexander Schuhmacher
Komposition: Instant Music Factory
Redaktion: Cordula Huth

Ensemble: Instant Music Factory: Kim Efert, Claudio Puntin, Oliver Potratz

Regie: Alexander Schuhmacher

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Johann von BülowSohn
    Henning NöhrenWalter
    Leonard KunzFiete und Fredo
    Gro Swantje KohlhofLisbeth
    Ewa RatajFrau Isbahner
    Andreas GrothgarThamling
    Judith AltmeyerHelene
    László Branko BreidingJochen
    Isaak DentlerTroche
    Jens WawrczeckDomberg
    André Meyer
    Michael Schütz
    Wolfram Koch
    Axel Gottschick
    Heiko Raulin
    Heinrich Giskes
    Thomas Anzenhofer
    Sebastian Kuschmann
    Lisa Eder
    Lorenz Klee
    Bettina Engelhardt
    Ursula Illert
    Jochen Nix
    Birgitta Assheuer
    Friederike Ott
    Luise Pauline Ehl
    Nora Solcher
    Moritz Pliquet
    Cedric Stern
    Amaru Albancando
    Marielle Layher
    Steffen Happel
    Philipp Voigtländer
    Bela Milan Uhrlau
    Alex Kapl
    Stephan Hirschpointner
    Marie-Paulina Schendel
    Jonathan Lutz
    Mark Ortel
    Noel Schmidt
    Ulrich Höhmann
    Alf Mentzer
    John Sander
    Dino Niethammer
    Frank Seckler
    Dieter Hersel
    Michael Braun
    Jan Ackermann
    Niklas Vogel
    Johannes Gößner

Februar 1945: Walter und Fiete sind 17 Jahre alt und Melker in Norddeutschland. Beide werden kurz vor Kriegsende zwangsrekrutiert, und während Walter als Fahrer einer Versorgungseinheit eingesetzt wird, muss Fiete an die Front. Er desertiert und wird gefasst ... Ralf Rothmann erzählt anhand des Schicksals seines eigenen Vaters die Geschichte einer ganzen Generation, der Generation, die den Krieg nicht als Kinder miterlebt haben, sondern derjenigen, die auch beteiligt waren und beteiligt wurden. Die Mechanik eines jedes Krieges zeigt sich dabei besonders drastisch in der Brutalität des Frontalltags, in der es letztlich nur um eines geht: ums Töten. Dies schließt auch die Exekution eigener Soldaten bei Befehlsverweigerung ein. Kein Wunder also, dass diese Generation verstummte.

Rothmann hat das Schweigen zwischen ihm und seinem Vater zum Ende seines Lebens aufbrechen können. Der Autor findet in dem am Schicksal des Vaters entlang erzählten Roman "Im Frühling sterben" eine Sprache, die die damalige Zeit erfahrbar macht. Das Schweigen wird gebrochen; was bleibt ist die Erblast des Krieges.

Immer, wenn neue Kriege entstehen, Soldaten in den Krieg ziehen, um zu töten, immer dann wiederholen sich Lebensläufe wie die von Walter und Fiete, die uns deutlich machen, was Krieg ganz konkret für die beteiligten Menschen und die Nachgeborenen bedeutet.

Weitere Informationen
Ralf Rothmann, geboren 1953 in Schleswig, aufgewachsen im Ruhrgebiet, lebt heute in Berlin. Ausgezeichnet wurde er unter anderem mit dem Max Frisch-, dem Heinrich Böll-, dem Uwe-Johnson- und dem Friedrich Hölderlin-Preis. Seine Romane erscheinen im Suhrkamp Verlag.

Henning Nöhren spricht die Rolle des jungen Walter.
© HR/Ben Knabe
Henning Nöhren spricht die Rolle des jungen Walter. © HR/Ben Knabe

Produktions- und Sendedaten

  • Hessischer Rundfunk 2023
  • Erstsendung: 07.05.2023 | hr2-kultur | 22:00 Uhr | 64''51

Rezensionen (Auswahl)

  • Stefan Fischer: Der Untergang. Ralf Rothmanns Hörspiel erzählt von zwei Teenagern, denen in den letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs mutwillig ihre Jugend geraubt wird. In: Süddeutsche online vom 05.05.2023.
  • Christian Deutschmann: Panorama des Untergangs. In: epd medien Nr. 22. 02.06.2023. S. 30f.

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