Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Franz Kafka

In der Strafkolonie

Bearbeitung (Wort): Claude Pierre Salmony
Technische Realisierung: Ernst Neukomm, Vreny Rupp

Regie: Claude Pierre Salmony

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Bruno GanzOffizier
    Wolfgang StendarReisender
    Heinz Bender-PlückVerurteilter
    Walter WigandSoldat
    Elmar SchulteSprecher

Ein angesehener Forschungsreisender erhält die Einladung, an einer öffentlichen Exekution teilzunehmen, um einen Einblick in das Rechtssystem der Strafkolonie und deren Vollzugsapparatur zu erhalten.

Die Kolonie befindet sich auf einer weit abgelegenen tropischen Insel. Der dort herrschenden Rechtsordnung folgend, wird dem Angeklagten vor der Hinrichtung weder die Möglichkeit gegeben, sich zu verteidigen, noch verkündet man ihm vor der Vollstreckung das Urteil. Es findet keine Abwägung über die Verhältnismässigkeit des Urteils statt, denn in der Strafkolonie herrscht der Grundsatz: «Die Schuld ist immer zweifellos.»

So kann auch der hinrichtende Offizier mit Überzeugung verkünden, dass sein Tötungsapparat der «menschlichste und menschenwürdigste» sei. Dieser Apparat führt den Hinrichtungsprozess durch, indem er dem Verurteilten das Gebot, das er übertreten hat, in die Haut einritzt.

Weitere Informationen
Franz Kafka, geboren 1883 in Prag, gestorben 1924 in Kierling, Österreich, zählt zu den wichtigsten Autoren des zwanzigsten Jahrhunderts. Rezensenten bezeichneten seine Erzählung «In der Strafkolonie» als «stofflich abstossend» und ihren Autor als «Lüstling des Entsetzens».

Für Kafka selbst stellte der Text einen Höhepunkt seines literarischen Schaffens dar. In einem Brief an seinen Verleger äusserte er sich entsprechend: «Gott weiss wie tief ich auf diesem Weg gekommen wäre, wenn ich weitergeschrieben hätte oder besser, wenn mir meine Verhältnisse und mein Zustand das, mit allen Zähnen in allen Lippen, ersehnte Schreiben erlaubt hätten.»

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Schweizer Radio DRS 1981
  • Erstsendedatum nicht bekannt
  • Aufnahmeverfahren: Stereo-Kunstkopf

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