Originalhörspiel, Science Fiction-Hörspiel

Autor/Autorin: Franz Höllering

Die schwarze Kiste

Funkbühnenwerk
Eine Phonomontage

Regie: Alfred Braun

"Die schwarze Kiste", der Funk-Stunde auf merkwürdige Art zugestellt, enthält einen Apparat, der die letzte Vollendung auf dem Gebiete des Wellenempfangs und der Wellensendung darstellt. Er reproduziert alle akustischen und optischen Wellen, die wann und wo immer erregt worden sind. Es gibt also keine Geheimnisse mehr ... Im Auditorium, das die Funk-Stunde zur ersten Sendung "der schwarzen Kiste" im Senderaum versammelt hat, entspinnt sich die Debatte: Was sollen, was dürfen wir senden? Schließlich entschließt man sich, die neue Erfindung mit einer Sendung der Geburtsstunden jener Erfindungen zu eröffnen, die im letzten Jahrhundert der Welt ein neues Aussehen und viel neuen Lärm gegeben haben. Der Eindruck, den die Möglichkeiten "der schwarzen Kiste" auf die Hörerschaft ausüben, ist ungeheuer. Das Funkhaus wird von der Menge gestürmt. Den Apparat bedroht Konfiskation. Sein Erfinder zerstört ihn.  (Der Deutsche Rundfunk. 7. Jahrgang. Heft 19. 10.05.1929. S. 589)

In der Bayerischen Radio-Zeitung vom Juni 1929 findet sich der Hinweis, dass das Hörspiel zum vorgesehenen Sendedatum nicht ausgestrahlt worden ist: "Die vor einigen Wochen auf dem Berliner Spielplan befindliche Uraufführung der Phonomontage ''Die schwarze Kiste'' von Franz Höllering ist bekanntlich in allerletzter Minute abgesetzt und statt dessen ein Schauspiel gesendet worden. Der Grund dieser Absetzung lag darin, daß es unmöglich war, einige Szenen im Senderaum aufzuführen. Vielmehr erblickte man hier die günstige Gelegenheit, erstmalig mittels Tonfilm eine Ergänzung zum Hörspiel zu schaffen. Zurzeit ist die Berliner Funkstunde damit beschäftigt, diese Szenen aufzunehmen, und man hofft in ca. 3 Wochen so weit zu sein, das Stück nun endlich zur Aufführung zu bringen. Es ist dies das erstemal, daß Tonfilmaufnahmen zur Ergänzung eines Hörspiels verwandt werden. Eine derartige Fassung birgt auch noch den Vorteil in sich, daß man ohne weitere Unkosten, mit der jede Hörspielinszenierung verbunden ist, dieses Stück abermals aufgeführt werden kann, wobei nur die Dialoge von den betreffenden Schauspielern gesprochen zu werden brauchen." 

Hörspiel historisch (vor 1933) - © DRA/Hanni Forrer

Produktions- und Sendedaten

  • Funk-Stunde AG (Berlin) 1929
  • Erstsendung: 18.05.1929 | 20:05 Uhr

Livesendung ohne Aufzeichnung

Grundlage der Datenerhebung: Der Deutsche Rundfunk (Programmzeitschrift)

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