 Hörspielbearbeitung
 Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin: 
    Mareike Fallwickl
    
Die Wut, die bleibt
Von den Salzburger Festspielen
  Vorlage: Die Wut, die bleibt (Roman/Theaterstück)
  
  Bearbeitung (Wort): Jorinde Dröse
  
  Komposition: Jörg Kleemann
  
  Redaktion: Cordula Huth
  Dramaturgie: Johanna Vater
  
  Technische Realisierung: Elmar Peinelt, Julia Kümmel, Jakob Himmelein, Wolfgang Sick
  Regieassistenz: Alexandra Wimmer, Jonas Kühlberg
    Regie: Jorinde Dröse
    
- Weitere Mitwirkende- Sprecher/Sprecherin - Rolle/Funktion - Johanna Bantzer - Helene - Sophie Casna - Femme - Fabian Dott - Leon - Nellie Fischer-Benson - Lola - Anja Herden - Sarah - Max Landgrebe - Johannes - Yasmin Mowafek - Alva - Hanh Mai Thi Tran - Sunny - Sonstige Mitwirkende - Funktion - Leonhard Koppelmann - Funkregie - Jörg Kleemann - Komposition 
    Ein Abendessen, wie es normaler nicht sein könnte: Der Tag war lang, die
Wohnung ist ein Chaos, die Kinder sind quengelig und laut. Eine einzige
Frage bringt das Leben einer ganzen Familie zu Fall, erdrutschartig und
unwiederbringlich. »Haben wir kein Salz?«, fragt Johannes in die Runde.
Gar nicht an seine Frau gerichtet, ganz allgemein. Da steht Helene auf,
geht zur Balkontür und stürzt sich ohne ein weiteres Wort ins Nichts, viele
Stockwerke tief. Zurück bleiben ihr Mann und die drei Kinder, fassungslos
und im Schockzustand. Schmerzlich offenbart sich in den folgenden
Wochen, wie sehr Helene fehlt, wie sehr sie als Zentrum die Familie mit
ihrer Fürsorge, ihrer Liebe, ihrem Trost zusammengehalten hat. Wie
weitermachen mit diesem Gefühl der Schuld, der Trauer, aber auch des
Unverständnisses? Und ein weiteres Gefühl bahnt sich den Weg an
die Oberfläche: Wut. Lola, Helenes Tochter, fühlt diese Wut besonders,
ihre Anklage richtet sich gegen das Patriarchat an sich. Sie macht das
System für den Tod ihrer Mutter verantwortlich und beschließt, dem
übermächtigen Gegner den Kampf anzusagen.
Es ist nicht das eine große und erschütternde Ereignis, das Mareike
Fallwickls Protagonistin zu ihrer fast unglaublichen Tat treibt, sondern
das ganz Alltägliche. Die Summe aus Überforderung, Einsamkeit, gesell-
schaftlicher Anforderung und das fortwährende Überschreiten der eigenen
Belastungsgrenze.
    
     Weitere Informationen
    Mareike Fallwickl, 1983 nahe Salzburg geboren, arbeitet als freie Autorin
und lebt mit ihrer Familie im Salzburger Land. 2018 erschien »Dunkelgrün
fast schwarz«, das für den Österreichischen Buchpreis sowie für das
Lieblingsbuch der Unabhängigen nominiert wurde. »Die Wut, die bleibt«
erschien 2022. Fallwickl setzt sich auf Bühnen und Social-Media-Kanälen
für Literaturvermittlung ein, mit Fokus auf weibliche Erzählstimmen.
Jorinde Dröse arbeitete von 2002–2016 als Regisseurin an mehreren
deutschsprachigen Theatern, von 2010–2013 war sie Hausregisseurin am
Maxim Gorki Theater. Seit 2009 arbeitet sie als Mutter und von 2017–2021
war sie als Waldpädagogin und Homeschooling-Teacher tätig. Im Jahr
2022 nahm Dröse ihre Arbeit als Regisseurin wieder auf und inszeniert nun
erstmals am Schauspiel Hannover.
    

Produktions- und Sendedaten
- Hessischer Rundfunk / Österreichischer Rundfunk / Salzburger Festspiele 2023
- Erstsendung: 20.08.2023 | hr2-kultur | 16:04 Uhr | 63'10
Rezensionen (Auswahl)
- Stefan Fischer: Fatale Eskalation. In Mareike Fallwickls Text schlagen Frauen eine härtere Gangart ein, um sich endlich gegen Männer wehren zu können. Ohne Rücksicht auf sich selbst. In: Süddeutsche online vom 18.08.2023.