Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Christos Tsiolkas
Nur eine Ohrfeige (1. Folge: Hector)
Hörspiel nach dem gleichnamigen Roman von Christos Tsiolkas
Vorlage: The Slap (Roman, Englisch)
Übersetzung: Nicolai von Schweder-Schreiner
Bearbeitung (Wort): Elisabeth Maria Weilenmann
Komposition: Daniel Pabst
Dramaturgie: Susanne Hoffmann
Technische Realisierung: Christian Alpen, Jan Merget, Angelika Körber, Christoph Amann, Elisabeth Maria Weilenmann
Regieassistenz: Magdalena Burghardt
Regie: Elisabeth Maria Weilenmann
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Hanna Hilsdorf Erzählerin Max Simonischek Hector Jessica McIntyre Aisha Christian Pätzold Manolis Barbara Nüsse Koula Maja Schöne Anouk Hannes Wegener Harry Tina-Susan Smidt Sani Oskar Ferdinand Fuchs Birte Schnöink Rosie Paul Schröder Gary Cennet Rüya Voß Connie Mirco Kreibich Richie Yorck Dippe Brendan/Alex/Kellner Bertram Bollow Rocco Philipp Baltus Bilal Lisa Hagmeister Leanna/Frau Taxizentrale/Flughafenmitarbeiterin/Kellnerin Marc Barthel Ari/Con/Taxifahrer Anna Schäfer Tasha/Adele Ole Lagerpusch Rhys Till Abel Angeliki (Kind) Julian Greis Dedj Lasse Fell Adam (Kind) Marion Gretchen Schmitz Shamira Charlotte Martz Melissa (Kind)/Angela (Kind)
Es könnte idyllisch sein: eine Grillparty im Freundes- und Familienkreis. Ärzte, Unternehmer, Kreative kommen zusammen. Das Buffet ist angerichtet, Fleisch brutzelt auf dem Feuer, die ersten kühlen Biere rinnen die Kehlen hinab. Doch es liegen Spannungen in der Luft. Rosies vierjähriger, antiautoritär erzogener Sohn Hugo nervt mit seinen Schrei-Exzessen. Als er mit einem Cricketschläger gegen den kleinen Sohn von Harry ausholt, rutscht diesem die Hand aus. Rosie stürzt sich auf ihren Sohn, droht mit der Polizei und gerichtlichen Konsequenzen. Die scheinbar banale Angelegenheit eskaliert zu einem großformatigen Drama, aus dem keiner der Beteiligten ungeschoren herauskommt. Und alle genötigt sind, sich selbst, ihre Werte und Überzeugungen, ihren Lebensstil radikal in Frage zu stellen.
Christos Tsolkias erzählt multiperspektivisch, witzig, ironisch und präzise. Er legt die Architektur von Beziehungen frei, die unausgesprochenen Deals, die vielen Kompromisse und Selbst-Lügen, die für die Stabilität von Freundschaft und Familie bürgen. Da sind die unerfüllten Sehnsüchte der griechischen Einwanderer, die sich in ihren assimilierten, kulturvergessenen Kindern nicht mehr wiederfinden. Die Frustrationen und Geldnöte der beruflich Gescheiterten. Die erotischen Wünsche der vermeintlich glücklichen Elternpaare.
Aus acht Perspektiven rekonstruiert Tsolkias die Verwerfungen, die ein banaler Anlass für eine Freundes- und Familiengemeinschaft nach sich zieht. Christos Tsolkias, 1965 in Melbourne als Sohn griechischer Einwanderer geboren, erhielt für sein Werk zahlreiche literarische Auszeichnungen, u.a. für „The Slap“ den Commonwealth Writers Prize. Das Werk wurde unter Mitwirkung Tsolkias als Mini-Serie adaptiert, mit mehreren Fernsehpreisen ausgezeichnet, war für einen Emmy nominiert und wurde in Deutschland von ARTE ausgestrahlt.
1. Folge: Hector: Hector bereitet zusammen mit seiner Frau Aisha ein Grillfest vor. Er will Zigaretten und Frauen abschwören, aber das hält keine fünf Minuten. Auf dem Grillfest kommt es zum Eklat.
Produktions- und Sendedaten
- Norddeutscher Rundfunk 2023
- Erstsendung: 15.11.2023 | NDR Kultur | 20:00 Uhr | 50'15