Hörspielbearbeitung, Dokumentarhörspiel
Autor/Autorin:
Traudl Bünger
Eisernes Schweigen (3. Teil)
Vorlage: Eisernes Schweigen (Prosatext)
Redaktion: Isabel Platthaus
Technische Realisierung: Werner Jäger, Barbara Göbel
Regieassistenz: Hannah Mämecke
Regie: Susanne Krings
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Traudl Bünger Sören Wunderlich Markus Friedmann Glenn Goltz Mark Oliver Bögel Nola Essam Kind Michael Kamp Vater Claudia Hübecker Mutter Michael Witte Leopold von Verschuer Richard Hucke O-Ton Funktion N. N. Familienangehörige, Zeitzeugen u.a.
Über das Attentat meines Vaters
Wie ist es herauszufinden, dass der eigene Vater ein Attentäter war? Autorin Traudl Bünger erzählt ihre Geschichte von der Suche nach der Wahrheit über ihren Vater, der 1962 an einem tödlichen Bombenanschlag beteiligt war.
An einem Herbst-Tag im Oktobe 1962 wurden bei einem Bombenanschlag auf einen Bahnhof in Italien mehrere Menschen verletzt. Ein Mensch kam ums Leben. Einer der Täter war der Vater von Autorin Traudl Bünger. Was damals genau geschehen ist, darüber hat er nie gesprochen. Jetzt macht sich seine Tochter auf die Suche nach der Wahrheit - über ihren Vater, seine Taten und rechtsextreme Netzwerke im Deutschland der 1960er Jahre.
"Hast du das wirklich getan? Fühlst du dich schuldig? Was hat dich angetrieben?" Auf diese Fragen hat Traudl Bünger nie eine Antwort bekommen. Nach dem plötzlichen Tod des Vaters versucht sie nun, andere zum Sprechen zu bringen: Ihre Mutter, die das miterlebt hat. Ihren Onkel, der an den Taten beteiligt war. Ihre eigene Erinnerung. Zeitzeugen, Historikerinnen, Archivmaterial. Sie will genau wissen, was ihr Vater damals getan hat. Und warum. Und wie sie jemanden lieben kann, wenn sie seine Taten und Überzeugungen hasst.
Dabei bringt die Suche nicht nur schmerzhafte Wahrheiten über ihren Vater an den Tag, sondern auch blinde Flecken in der Geschichte der Bundesrepublik. Es geht um Anschläge, die nicht konsequent verfolgt wurden. Rechtsextreme Netzwerke, die die Öffentlichkeit nicht sehen wollte. Aus einer sehr persönlichen Recherche und Familiengeschichte wird eine brisante Zeitgeschichte, deren Auswirkungen bis in die Gegenwart reichen.

Produktions- und Sendedaten
- Westdeutscher Rundfunk 2024
- Erstsendung: 18.04.2024 | WDR 5 | 20:04 Uhr | 49'48