Originalhörspiel, Wort-Musik-Sendung
Autor/Autorin:
Hans Bodenstedt
Das Funkheinzelmann-Märchenspiel
Komposition: Carl Krüger
1. Märchen: Die Glockenblumenkönigin, 2. Märchen: Ein Kind fällt vom Himmel, 3. Märchen: Frau Holle, 4. Märchen: Die Wiege des Riesen, 5. Märchen: Schlaraffenland, 6. Märchen: Die Quellnymphe, 7. Märchen: Der Märchenwald.
"Das wird wieder mal eine fröhliche Reise, auf der unsere Kleinen Funkheinzelmann begleiten dürfen. Und wenn die 'Großen' mitkommen wollen, so steht dem auch nichts im Wege.
Wo wird er uns diesmal hinführen?! Ist ihm doch kein Stern zu hoch, kein See zu tief, als dass er ihn nicht erreichte. Keck, das Zipfelmützlein auf dem Ohr, geht er durch dick und dünn, die Guten zu schützen, ihnen zu dienen, und jederzeit bereit, den Bösen einen Schabernack zu spielen.
Nun weiß er, dass Weihnachten vor der Tür steht, und es kribbelt und krabbelt ihm in allen Gliedern. Hat er doch noch so viel zu tun! Das ganze Märchenreich muss er inspizieren.
Da heißt es erst mal der Glockenblumenkönigin einen Besuch machen. Mit dem Fliegenpilz, dem Rittersporn, der Libellenfee gibt es viel zu plaudern. Alle freuen sich, Funkheinzelmann zu sehen. Mit dem guten alten Mond hätte er beinahe Streit gehabt. Aber der Alte kennt ihn ja genau und weiß: Böse meint es Funkheinzelmnann nie. So lässt er ihn laufen!
Ja, und dann der Besuch bei Frau Holle und bei der Goldmarie und Pechmarie. Da gibt es allerhand Neues. Zum Schluss muss er zur Taufe bleiben und wird zu einem prächtigen Mahl eingeladen, wo jeder soviel Früchte und Gefrorenes essen darf, wie er nur Lust hat.
Aber noch lange ist Funkheinzelmännchens Reise nicht zu Ende. Zur Quellennymphe und zum Riesen geht er, wo es allerhand Schwierigkeiten zu überwinden gibt. Aber mit Verstand, Fixigkeit und seiner Zipfelmütze geht alles.
Am längsten muss er sich im Schlaraffenland aufhalten. Was gibt es da aber auch nicht alles zu sehen! Äpfel, Pflaumen, Apfelsinen hängen an den Bäumen, dass man sie bloß herunterholen braucht. Die Wände sind aus Schokolade. Große Berge von Kuchen gibt es, und der Wein fließt aus den Brunnen wie bei uns das Wasser. Da dauert es wohl eine Weile, bis man alles besehen und hier ein Stückchen, da ein Stückchen schnabuliert hat.
Zum Schluss aber kommt das Schönste. Funkheinzelmann geht zur Märchenkönigin. Doch welch traurige Überraschung wartet dort seiner?! Gefesselt sitzt die Königin auf ihrem Thron. Der böse Zauberer hat sie in Ketten gelegt, sie, die alle so lieben. Und traurig wartet sie nun auf den Erlöser. Am Schlimmsten aber ist es ihr, dass der Zauberer, um sie recht zu treffen, all ihre Märchen anhält, so dass keines sich erlösen kann.Da kommt Funkheinzelmann gerade zur rechten Zeit. Schnell entwirrt er die Märchen, die der Zauberer böswillig durcheinandergebracht hat, und seine Freundin, das Mäuslein, zernagt die Ketten, die die Königin fesseln. Gebrochen ist der Bann! Zum Dank entzaubert die Märchenkönigin das Mäuslein, und schon strömen von allen Seiten die entzauberten Märchen herbei, die Elfen und die guten Feen. Glücklichch sind sie alle, und unter dem lichterstrahlenden Weihnachtsbaum feiern sie ein fröhliches Fest." (M-i in: Die Norag, 6. Jg., Heft Nr. 51 vom 22.12.1929, S. 9)
Weitere Informationen
Es ist nicht geklärt, inwiefern es sich bei dieser Sendung um eine wort- oder musikzentrierte Darbeitung gehandelt hat und ob sie szenisch gestaltet war.
Produktions- und Sendedaten
- NORAG - Nordische Rundfunk AG (Hamburg) 1929
- Erstsendung: 25.12.1929 | 14:20 Uhr | ca. 70'00
Livesendung ohne Aufzeichnung
Grundlage der Datenerhebung: Der Deutsche Rundfunk (Programmzeitschrift); Die Norag (Programmzeitschrift)