Originalhörspiel

Autor/Autorin: Werner Rothe

Das Dorf spricht

Eine Dichtung für den Rundfunk

Regie: Franz Joseph Engel

"Ich versuchte das Dorfleben darzustellen, so, wie es im wesentlichen ist: hart und unerbittlich. Wenn nun mein Nachbild diese Wesenszüge des Dorfes besonders hervorhebt, so geschah es eines künstlerischen Zwanges wegen. Es ist nicht möglich, das Wesentliche zu erfassen und im Hörenden eine einheitliche Stimmung zu schaffen, ohne gleichzeitig eine 'Karikatur' des Objektes zu geben. Ich bin mir wohl bewusst, dass mein Dorfbild - sollte es durchaus objektiv sein - einiger zarter Linien bedürfte. Und dort, wo sie mir als typisch erschienen, habe ich sie auch eingefügt. Doch im großen Ganzen blieb ich meiner das Wesentliche treffenden Vision des Dorfes treu. Ein Städter, der nur zur Sommerfrische auf dem Lande weilt, erhält keinen Einblick in das Getriebe des Dorfes. Es müssen notwendig in ihm Illusionen erstehen. Erheiternd zu hören, wie allzu wirklichkeitsfern das Landleben sich in Idyllendichtern des ausgehenden Rokokos spiegelte: Es wird hingestellt voll Unschuld der Sitten, Sanftheit der Neigungen, voll milder Empfindsamkeit und Einfalt des Geistes. Ich glaube, auch heute noch betrachtet mancher das Dorf aus der Einstellung eines Idyllendichters." (Werner Rothe: "Das Dorf spricht", in: Schlesische Funkstunde, 3. Jg., Nr. 52, 29.12.1929, S. 7)

Hörspiel historisch (vor 1933) - © DRA/Hanni Forrer

Produktions- und Sendedaten

  • Schlesische Funkstunde AG (Breslau) 1930
  • Erstsendung: 01.01.1930 | 18:10 Uhr | ca. 30'00

Grundlage der Datenerhebung: Der Deutsche Rundfunk (Programmzeitschrift); Schlesische Funkstunde (Programmzeitschrift); Bayerische Radio-Zeitung

Rezensionen (Auswahl)

  • Sti. (Felix Stiemer): Der Deutsche Rundfunk, 8. Jg., Heft 2, 10.1.1930, S. 65
  • D. AKH.: Die Sendung, 7. Jg., No. 2, 10.1.1930, S. 29
  • ACUSTOS: Ostdeutsche illustrierte Funkwoche, 7. Jg., Nr. 2, 10.1.1930, S. 4
  • N. N.: "Der Kulturrat deckt den Breslauer Intendanten", in: Bayerische Radio-Zeitung, 5. Jg., Nr. 12, 16.3.1930, S. 4f.

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