Originalhörspiel, Kinderhörspiel

Autor/Autorin: Juliane Reineke

Die Sternenfahrt

Ein Hörspiel für Kinder

Regie: Peer Lhot

„Nicht nur für euch Größere, nein, so recht eigentlich für die Kleinen ist das Spiel von der „Sternenfahrt". So nehmt denn am Sonntag eure kleinen Geschwister und setzt sie vor den Lautsprecher. Aber ihr selbst werdet auch wohl noch Freude haben, wenn ihr mit Tralala wunderbare Reisen tut. Reisen in sonderbare Länder, die auf keiner Landkarte zu finden sind. In die man auch nur kommen kann, wenn man so einen Zaubermantel hat wie Tralala. Wer ist das eigentlich — Tralala? Ein fröhliches junges Ding aus dem Rheinland, das in irgendeiner Stadt wohnt — denkt ruhig, in eurer. Ihr passieren manchmal sonderbare Dinge. Weil 'sie nun die Kinder sehr gern hat, sollen die auch einmal so etwas miterleben. Am Sonntag geht es damit los. Nun noch etwas. Ich sagte, Tralala sei Rheinländerin. Noch mehr; sie ist aus Düsseldorf. Das ist etwas Besonderes. Nicht darum, weil Düsseldorf eine so schöne Stadt ist — es gibt noch viele schöne Städte — glaubt auch nicht, daß dort alle Leute unerhört klug wären oder sonst so etwas — nein, ganz anders meine ichs. Habt ihr schon einmal von den Düsseldorfer „Radschlägern" gehört? Ein richtiges Düsseldorfer Kind kann radschlagen. Das lernt es fast zu gleicher Zeit mit dem Laufen. Wie das geht? Man hält Arme und Beine steif von sich ab als Speichen im Rad, kippt seitlings auf die linke Hand, kopfüber auf die rechte Hand, auf den rechten Fuß — schon steht man wieder. Einmal rum, zweimal — dreimal rum, wie ein richtiges Rad. Dutzendweise machen es die kleinen Jungen auf der Straße für ein paar Pfennige den Fremden vor. Manchmal ist das Radschlagen sogar sehr viel wert. Wie ihr in der „Sternenfahrt“ wohl hören werdet. So geschiehts ja oft, daß ein wertlos Ding in der Not viel nützt.“ (Juliane Reineke, in: Frauen- und Jugendfunk, Heft 5, 31.1.1930, S.18)