Originalhörspiel

Autor/Autorin: Ernst Johannsen

Brigade-Vermittlung

Hörbild

Regie: Carl Stueber

Stimmen: Der Unteroffizier der Station; Telephonist Schneider; Telephonist Müller; Telephonist Schmidt; Telephonist Behnke; Telephonist Hinrichsen; Brigade-Oberleutnant von Zittowitz; Divisions-Kommandeur und andere Befehlsstellen und Soldaten im Telephon; Franzosen.

Ort der Handlung: Unterstand einer Telephonstation an der Westfront

Zeit: Sommer 1918.

"Der Krieg wird heute neu erlebt. Als Erinnerung, als Geschichte, als männlicher Impuls, als Grausen und Leiden. Es gibt Romane und Memoiren mit Riesenauflagenziffern, es gibt tausend und aber tausend Gespräche über Krieg und Nie-wieder-Krieg. Wer um die Dreißig ist und darüber, der hat ihn noch in den Knochen, spürt und hört und riecht ihn noch als Traum, als Bitternis, wenn er die Augen schließt und Töne oder Worte hört, die einmal Begebenheit waren: Stacheldraht, Kommando, Geschützdonner, MG.-Prasseln, 'Zu Befehl, Herr Hauptmann', 'Brigade-Vermittlung'. Brigade-Vermittlung! Man kann die Kriegserinnerung von oben her, strategisch-historisch sehen, als Generalstäbler, als Politiker. Das ist interessant, ist wichtig. Man kann sie von unten her sehen, jeder für sich, als Erlebnis, vom Muschkoten her, vom Menschen - und das ist aufrührend, das ist 'die wahre Rede von mir zu dir', das gequälte Echo der Weltgeschichte im einzelnen. Johannsen war Telephonist an der Westfront. An seinem Ohr und Klappenschrank überkreuzten sich die beiden Kräfte: Führung und Soldat. Er war ein Rädchen, das die Maschine ganz erleben konnte. Und hat aufgeschrieben, was er hörte: Ganz wirklich. Gespräch an Gespräch. Aus dem Draht und aus dem Schützengraben - alles, was hörbar war. Und hat so ein Gefechtshörspiel gemacht. Ein Stück Leben aus dem Jahre 1918. Ein Stück Endspiel." (N. N.: Südwestdeutsche Rundfunk-Zeitung, 6. Jg., Nr. 11, 16.3.1930, S. 3)

"Das Stück spielt im Sommer 1918. Ort ist der Unterstand einer Telephonstation im Abschnitt einer Westfront-Division. Das Stück ist ein Ausschnitt aus den Kämpfen, wie sie täglich im Krieg stattgefunden haben. Soldaten bedienen einen Telephonapparat, der die Befehle von und zu einer Brigade vermittelt. In dieser 'Brigade Vermittlung' laufen Meldungen ein, Befehle werden erteilt. Der Feind bereitet einen größeren Angriff vor. Deutscherseits werden Gegenmaßregeln ergriffen, aber dem Gegner gelingt der Durchbruch. Feindliche Soldaten dringen in den Unterstand ein, und Handgranaten machen der Mannschaft, die diese 'Brigade Vermittlung' bediente, ein Einde." (N. N.: Der Deutsche Rundfunk, 8. Jg., Heft 11, 14.3.1930, S. 17)

Hörspiel historisch (vor 1933) - © DRA/Hanni Forrer

Produktions- und Sendedaten

  • SÜWRAG - Südwestdeutscher Rundfunkdienst AG (Frankfurt am Main) 1930
  • Erstsendung: 16.03.1930 | 20:00 Uhr | ca. 60'00

Livesendung ohne Aufzeichnung

Grundlage der Datenerhebung: Der Deutsche Rundfunk (Programmzeitschrift); Südwestdeutsche Rundfunk-Zeitung (Programmzeitschrift); Die Norag (Programmzeitschrift)

Rezensionen (Auswahl)

  • N. N.: Europa-Stunde, 11. Heft, Jg. 1930, 14.3.1930, S. 6 (Alternative Inhaltsangabe)
  • Ernst Johannsen: "Meine Gedanken über das Hörspiel", in: Die Norag, 7. Jg., Nr. 17, 27.4.1930, S. 17f.

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