Originalhörspiel, Musikalisches Hörspiel
Autor/Autorin:
Richard Enders
Hauskonzert
Ein Hörspiel mit Musik
Musikalische Leitung: Franz Marszalek
Regie: Herbert Brunar
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Herbert Brunar Komponist Marianne Rub Seine Frau Carl Brauner Opernsänger Kitty Seiffert Hausangestellte
"Dies Spiel zu Dreien, eine 'Sinfonia domestica', ist erzeugt durch acht meiner Lieder nach Texten von Leuthold, Morgenstern, Wildgans, Hille, Vogel, Henkell, deren Beziehung zueinander dem aufgehen wird, der sie beleuchtet sieht vom seelischen Zentrum, dem Autor, aus, dem ihr latentes Immanentes, die Musik, entsproß, - vom Autor aus, der hier gewaltsam vor das Problem gestellt wird, ob das Kunstwerk persönlichkeits-, ja milieugebunden entkeimt, oder ob der schaffende Künstler nur willenloses Werkzeug seines inneren Müssens ist. Die Frau, die Lebenskameradin, selbst Künstlerin, scheinbar eifersüchtig auf die poetischen Gestalten der Gedichte, die 'Nonne', das 'Reh', gereizt durch 'Gebannt', 'Dornenhecke', 'qualvolles Ungestilltbleiben' trotz Nähe der Geliebten, etwas gekränkt durch das künstlerische Schaffen des Gatten für Männerstimme und -stimmung, entfacht ein Feuer, öffnet Abgründe in dieser doch so glücklichen Künstlerehe, entfesselt einen Sturm, in dem eine Katastrophe unvermeidlich erscheint, bis sie lachend das Ganze als Farce, als Laune, als Macht- und Belastungsprobe darstellt und sich die Beiden eben noch Verzweifelnden glückstrahlend in den Armen liegen, während wie ein Menetekel über ihnen des Freundes Tristanzitat schwebt, welches das Spiel im Sektglasklingen abschließt: 'O Wonne, voller Tücke! O truggeweihtes Glücke!'" (Ostdeutsche illustrierte Funkwoche, 7. Jg., Nr. 16, 18.4.1930, S. 3)

Produktions- und Sendedaten
- Schlesische Funkstunde AG (Breslau) 1930
- Erstsendung: 20.04.1930 | 17:05 Uhr | ca. 60'00
Grundlage der Datenerhebung: Der Deutsche Rundfunk (Programmzeitschrift); Ostdeutsche illustrierte Funkwoche (Programmzeitschrift)
Rezensionen (Auswahl)
- ACUSTOS: Ostdeutsche illustrierte Funkwoche, 7. Jg., Nr. 17, 25.4.1930, S. 6