Originalhörspiel

Autor/Autorin: Ruth Johanna Benrath

Zugluft im Weltgefüge

Ein Dialog mit Jakob Böhme

Komposition: Janko Hanushevsky
Redaktion: Stefan Kanis
Technische Realisierung: Holger König, Eva Pöpplein, Steffen Brosig, Christian Grund, Jens Müller
Regieassistenz: Anne Osterloh

Regie: Stefan Kanis

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/Sprecherin
    Jens Harzer
    Birte Schnöink
    Carolin Wege
    Regina Lemnitz

Welche Farbe kommt Schnee am nächsten? Bläuliches Weiß oder weißliches Blau? Schneerosa? Ein buntes Nichts? Beseeltes Wasser? Wohnt Gott dort, wo es unendliche Formen gibt: Im Kristall? Ruth Johanna Benrath verabredet sich mit Jakob Böhme zu einem Dialog der Freiheit. Der Görlitzer Mystiker (und „erste deutsche Philosoph!“) macht sich Gedanken, ob der Himmel im Mund des Menschen genug Platz hat. Und vertraut ihm -  in Gottes Auftrag - die Welt an: „Denn keine Creatur kan der Welt Wunder an Tag und ans Licht bringen, als der Mensch.“ Diesen Vorschuss an Zuversicht muss die Autorin nach vierhundert Jahren ergänzen: „Zuerst hat der Mensch den Wald / verbrannt dann die Elefanten / dann die Sonne / und dann sich selbst“.  Wie eine Doppelhelix ziehen Böhme & Benrath in je eigener Stimmung eine Linie, die eine Kurve ist. Zum Anfang dessen, was wir über uns wissen, item: über Gott & die Welt.                                         

Weitere Informationen
Jakob Böhme lebte von 1575 bis 1624 in Görlitz. Er gilt als einer der bedeutendsten Mystiker deutscher Zunge. Sein Denken verknüpft Ansätze zur inneren Freiheit des Menschen, zur Natur als Vor- und Sinnbild und zur weiblichen Seite der Erkenntnis. Sein Nachruhm ist immens.  

Ruth Johanna Benrath (geboren 1966 in Heidelberg) schreibt Gedichte, Romane, Hörspiele und Theatertexte. Ihr Hörspiel „Geh Dicht Dichtig!“ wurde von der Jury der DADK (Deutsche Akademie der Darstellenden Künste) zum „Hörspiel des Jahres 2019“ gewählt. Sie erhielt zahlreiche Preise und Stipendien, darunter den Münchner Lyrikpreis 2021 für das Langgedicht „PSALM / aus der tieffen“, das der MDR 2022 als Hörspiel produzierte. 

Birte Schnöink, Carolin Wege, Stefan Kanis (v.l.n.r.)
© MDR/Olaf Parusel
Birte Schnöink, Carolin Wege, Stefan Kanis (v.l.n.r.) © MDR/Olaf Parusel

Produktions- und Sendedaten

  • Mitteldeutscher Rundfunk 2024
  • Erstsendung: 11.11.2024 | MDR KULTUR | 20:03 Uhr | 50'44

Rezensionen (Auswahl)

  • Stefan Fischer: "Frische Winde. Erst Kunst, Kultur und eine Sprache, die ihre Grenzen immer neu auslotet, können die Welt substanziell erklären. Davon erzählen zwei poetische Hörspiele sehr überzeugend", in: Süddeutsche online vom 10.11.2024.

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