Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Heinz Ludwigg
Der verkaufte Tod
Ein Hörspiel
Regie: Franz Joseph Engel
"Die Kurse der Östlichen Silbergrube sind in letzter Zeit rapide gefallen. Es besteht Gefahr, daß die Aktien an der Börse bald überhaupt nicht mehr notiert werden. In der Gläubigerversammlung wird den Aktionären als Grund für den Kurssturz eine Schrullenhaftigkeit des alten Präsidenten Bonson vorgetäuscht: dieser habe die Silbergrube schließen lassen aus sanitären Gründen, weil das in jeder Silbergrube vorkommende Blei die Bergarbeiter vorzeitig siech werden lasse. Dieses Phantom bringt die ungeheuerlichsten Kombinationen zuwege. Man spekuliert damit, daß mit dem Tode des Präsidenten die Grube wieder geöffnet wird und die Aktien dann einen ungeheuren Aufschwung erleben. Zwei Journalisten hecken eine ‚Sensation‘ aus: der skrupellose Schwiegersohn, der einzige Verwandte des alten Präsidenten, habe mit einem Zeitungskonzern die Abmachung getroffen, den Tod Bonsons mindestens 24 Stunden geheimzuhalten, um die Nachricht vollkommen allein für sich auszuwerten und vor allem mit Hilfe der hinter der Zeitung stehenden Bank die bis dahin restlos entwerteten Aktien für ein Spottgeld an sich zu bringen. Aus diesem Hirngespinst wird Wirklichkeit: man versucht tatsächlich mit Krux, dem Schwiegersohn, ein derartiges Abkommen zu treffen, und der geht sogar darauf ein. Doch überlebt er diese letzte Schurkerei nicht lange; denn es kommt heraus, daß der Präsident schon 10 Jahre tot ist und die Silbergrube von Krux geschlossen wurde, weil kein Silber mehr gefördert werden konnte. Als man ihn überführt, erschießt er sich.“ (N. N.: Der Deutsche Rundfunk, 8. Jg., Heft 22, 30.5.1930, S. 60)

Produktions- und Sendedaten
- Schlesische Funkstunde AG (Breslau) 1930
- Erstsendung: 06.06.1930 | 21:00 Uhr | ca. 70'00
Grundlage der Datenerhebung: Der Deutsche Rundfunk (Programmzeitschrift); Europa-Stunde (Programmzeitschrift)
Rezensionen (Auswahl)
- Heinz Ludwigg: "Der verkaufte Tod", in: Europa-Stunde, 22. Heft, Jg. 1930, 30.5.1930, S. 88 (Der Autor zu seinem Stück)