Ars acustica, Hörstück

Autor/Autorin: Anderer Kunstverein e.V.

Fatzer Versuch #1

Krieg, Hip-Hop und Bertolt Brecht

Dramaturgie: Ferdinand Klüsener
Regieassistenz: Martin Bahsmann

Musik: Tobias Czarnecki

Regie: Ferdinand Klüsener

„Nacht gegen Morgen auf zerschossenem Gelände. Aus einem Trichtertal taucht ein Tank. Aus ihm eine Stimme.” (Bertolt Brecht) Vier Soldaten klettern aus einem Panzer − sie haben den Krieg satt. Bertolt Brechts „Fatzer” ist ein Bühnenfragment über die Moral der Gewalt und des Aussteigens. In Leipzig treffen sich Menschen unterschiedlicher Hintergründe und machen Brechts Text zum Ausgangspunkt ihres gemeinsamen Hörstücks. Sie diskutieren und rappen auf Beats. Sie erzählen von ihren Erinnerungen an Panzer, Verlust und Aufbruch. Schnell zeigt sich: Die Motive von Brechts Lehrstück tauchen auch in den Biografien der jungen Menschen auf. Im Gespräch entsteht eine vielstimmige Gruppe, die aushalten will, was die vier Soldaten in Brechts Lehrstück am Ende nicht schaffen: beisammen bleiben und gut zueinander sein, während die Welt an der Gewalt verrückt wird.

Mit Dank an alle Teilnehmenden der Workshops und insbesondere an Abdul. Die Workshop-Reihe wurde realisiert mit der Unterstützung der türkischen Gemeinde in Deutschland, Kultur macht stark − Bündnisse für Bildung sowie dem Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Weitere Informationen
Anderer Kunstverein e.V. engagiert sich in Jugendarbeit, Musikproduktion, Radiotheorie und Kunst. Mit Schwerpunkt im migrantisch geprägten Leipziger Osten initiiert er u.a. ein arabisches Rapradio und ist als registriertes Theater tätig. Der Verein befähigt in Bildungs- und Kunstprojekten junge Menschen, ihre Stimme zu erheben sowie ihre künstlerischen Fähigkeiten zu entwickeln und setzt sich für die Förderung migrantischer Künstler:innen ein. Der Verein verwirklicht Workshop-Reihen, aus denen auch Hörspiele hervorgehen.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Anderer Kunstverein e.V. 2023
  • Erstsendung: 19.12.2024 | Deutschlandfunk Kultur | 22:03 Uhr | 40'03

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