Originalhörspiel

Autor/Autorin: Frauen und Fiktion

Hallo, ich bin Geld

Bearbeitung (Wort): Anja Kerschkewicz, Eva Kessler
Komposition: Jonas Mahari
Dramaturgie: Julia Gabel, Johann Mittmann
Technische Realisierung: Michael Kube

Regie: Anja Kerschkewicz, Eva Kessler

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/Sprecherin
    Charlotte Pfeifer
    Anne Kulbatzki
    Rosario Bona
    Gilles Chevalier

Geld fällt klimpernd aus dem Kaffeeautomaten, rast durchs Datenkabel von Börse zu Börse oder sitzt am Pool und trinkt einen „Funny Money“-Cocktail nach dem anderen. Geld ist wichtig. Geld ist wertvoll. Geld geht’ s gut und das bleibt auch so − denn irgendw o im Wirtschaftskreislauf ist immer Geld vorhanden. Geld geht davon aus, dass es immer da sein wird und bloß die Besitzerin wechselt − bis Geld eine These hört, die es nachhaltig verunsichert: „Wenn alle Schulden zurückgezahlt würden, dann hätten wir kein Geld mehr.“ Geld steht plötzlich am Abgrund. Wo kommt es eigentlich her und wohin verschwindet es, wenn es nicht mehr da ist? Wozu ist Geld da? Gibt es so etwas wie einen höheren Sinn im Leben des Geldes? Oder muss Geld sich seinen Sinn selbst geben? Mit existenziellen Fragen im Gepäck macht es sich auf die Suche nach seiner Bestimmung.

Um sich selbst zu verstehen spricht Geld mit der Filmemacherin Carmen Losmann über ihre Recherchen in der Finanzwelt, mit der Ökonomin Anna Saave über Sorgearbeit und mit der Geldtheoretikerin Samirah Kenawi über die historische Entwicklung von Zahlungsmitteln. Unterwegs hüpft Geld zu treibenden Beats durch digitale Finanzströme, singt ein Duett mit „Care“, sucht Zuflucht bei „Natur“ und trifft auf eine alte Währung, die von Holzrohren, Dampfmaschinen und den New Yorker Wasserwerken erzählt. Denn Geld war nicht immer so, wie es heute ist. Deutet sich hier möglicherweise eine neue Beziehung zwischen Geld und „Care“ an? Und was erzählt uns die Identitätskrise des Geldes über unser Wirtschaftssystem, unsere Geldpolitik und die Gestaltung von „Geld“ als gesellschaftliche Infrastruktur?

Weitere Informationen
Das Kollektiv Frauen und Fiktion (Anja Kerschkewicz, Eva Kessler, Felina Levits, Paula Reissig) arbeitet an recherchebasierten Kunstprojekten zwischen Theorie und Theater. Zuletzt: School of Love“ (KlabauterTheater 2024). Ihr Stück „care affair“ (Lichthof Theater/Theaterdiscounter 2020) war unter den Gewinnern des nachtkritik-Theatertreffens 2021. Im Hörspiel zuletzt: „(save me) not“ (Deutschlandfunk Kultur 2020).

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Deutschlandradio 2024
  • Erstsendung: 02.01.2025 | Deutschlandfunk Kultur | 22:03 Uhr | ca. 54'30

Rezensionen (Auswahl)

  • Stefan Fischer: "Nicht mal Bares ist Wahres. Ein Hörspiel von Deutschlandfunk Kultur beschreibt Geld als das, was es meistens ist: eine Fiktion", in: Süddeutsche online vom 30.12.2024.
  • Jochen Meißner: "Mit kleiner Münze", in: Hoerspielkritik.de vom 23.01.2025.

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